Planungen für „Spring Jam“ laufen auf Hochtouren

Beim Kaldenkirchener Frühlingsfest gibt es wieder viel Musik zu hören.

Kaldenkirchen. Viel los ist an diesem Abend in der urigen Kneipe Quartier Latin. Rockmusik, lautes Lachen, Stammgäste an der Theke, an einem Tisch spielen Studenten Karten. Raucher kommen von draußen rein und wärmen sich am Ofen, an einem Tisch sitzen vier gestandene Herren und planen eine Bootstour, und auf der Eckbank am Tisch gegenüber hocken zwei Männer, die sonst ihren Platz hinter der Theke haben: Die Wirte Mark Dors und Thomas Kolodziej tüfteln mit einem befreundeten Grafiker am Laptop, sie nutzen die Kneipe als Büro.

„Wir überprüfen noch mal das Layout für die Plakate, die müssen jetzt schnell gedruckt werden“, erklärt Kolodziej. Schließlich sei nicht mehr viel Zeit bis zum Spring Jam beim Frühlingsfest in Kaldenkirchen. Veranstalter ist das Quartier Latin. Die vier Wirte Mark und Patrick Dors, Thomas Kolodziej und Annerose Pannwitz organisieren mit mehr als 30 Helfern aus dem Freundeskreis das zweitägige Open-Air-Konzert, das seit über 20 Jahren regelmäßig mehr als tausend Besucher anzieht. Da darf nichts schiefgehen.

Dutzende Meter Kabel, hunderte Plakate und bedruckte Spring-Jam-T-Shirts, tausende Mehrweg-Becher — eine Menge Material, das gesammelt, verlegt und verteilt werden muss. „Hört sich alles kompliziert an, aber manchmal haben wir den Eindruck, irgendwie läuft alles wie von selbst“, sagt Dors lächelnd. Für Nervosität gebe es keinen Grund: „Wir sind auf alles vorbereitet, wir machen das ja schon recht lange.“ Auch einer der Helfer aus der Spring-Jam-Crew, der an diesem Abend Theken-Dienst hat, bestätigt: „Hektik kommt da nicht auf.“

In Erinnerung sei auch ein völlig verregneter Festival-Tag: „Da drohte das Zeltdach durch die Wassermassen einzustürzen, wir haben von unten mit Besenstielen dagegengedrückt, das Wasser plätscherte zur Seite weg. Viele Besucher wurden pitschenass, aber keiner hat sich beschwert.“ Überhaupt auffällig beim Spring Jam: „Es gibt nie Ärger, alles ist immer friedlich.“

Für Dors liegt das nicht allein an der guten Organisation: „Irgendwie geht alles familiär ab, viele Fans kommen seit den Anfangsjahren.“

Man achte schon bei der Auswahl der Bands, dass für jeden Geschmack und jedes Alter was dabei sei: „Samstags darf’s ein bisschen innovativ sein, auch mit jungen Bands, sonntags eher was Bewährtes und abends immer ein Kracher.“ Dors erzählt, man kenne sich aus in der Szene, besuche auch andere Festivals. „Da bewerben sich sogar Bands, das Spring Jam hat einen guten Ruf, alle wissen, wir haben ein prima Equipment, ein tolles Publikum und wir kümmern uns um die Unterbringung der Musiker.“ So hat man laut Kolodziej auch „große Namen verpflichten“ können, etwa Julian Sas aus Holland oder Dennis Hormes aus Kempen. Oder in diesem Jahr „Black Night“, die bekannte Deep-Purple-Tribute-Band.

Der Bürodienst in der Kneipe dauert lang an diesem Abend, und tags darauf sollen schon die Plakate verteilt werden. Der Wirt hinter der Theke denkt noch weiter voraus: „Am Montag nach dem Spring Jam wird dann alles aufgeräumt, da sind die Knochen jedes Jahr müde.“ Er grinst. „Aber für das tolle Erlebnis machen wir das gern“, sagt er.

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