Schaager Wehr bekommt neues Gerätehaus
An der Kindter Straße gab es gestern den Spatenstich. Das Gebäude nach Plänen von Architekt Udo Thelen kostet etwa 864 000 Euro.
Schaag. Bis zum Jahresende soll der Rohbau fertig sein, die nächste Hauptversammlung des Löschzuges könnte schon im neuen Feuerwehrgerätehaus an der Kindter Straße stattfinden — so optimistisch war die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche, als gestern symbolisch der erste Spatenstich im Beisein zahlreicher Wehrmänner und Ratsvertreter stattfand. Pastor Günter Puts hoffte bei seinem Segen, dass die Arbeiten unfallfrei verlaufen, und sprach zu Frühlingsbeginn schon von einem „Weihnachtsgeschenk“ für die Wehr.
Nach den Plänen des Kempener Architekten Udo Thelen entsteht ein insgesamt 27 mal 19 Meter großer Bau, dessen Herzstück die Fahrzeughalle ist. Platz haben drei Fahrzeuge, die Schaager Wehr hat derzeit zwei: ein Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) und ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W), die zur Feier des Tages am Baugrundstück aufgefahren waren. Die drei Eingangstore sind so hoch bemessen, dass zur Not auch ein Wagen mit einer großen Leiter hineinpasst. Ein viertes Tor führt auf den hinteren Parkplatz hinaus.
In die Halle (210 Quadratmeter) integriert sind eine kleine Werkstatt und ein Pumpenprüfstand, wo nun alle Pumpen der Nettetaler Wehr geprüft werden können. „Bisher mussten wir immer an einen See fahren“, merkte Löschzugführer Hans-Willi Lehnen an. An der Südseite schließt sich der Trakt mit Besprechungsraum, Büro, Teeküche sowie den Umkleidekabinen für Männer (groß) und Frauen (klein) an.
Der gesamte Baukörper bietet eine Nutzfläche von 390 Quadratmetern. Die Baukosten werden mit 864 000 Euro kalkuliert, hinzu kommen 35 000 Euro für die Planung, weil auch der Flächennutzungsplan geändert werden musste. Das Grundstück hat die Pfarre an die Stadt verkauft. Der Kampfmittelräumdienst musste es untersuchen, fand aber nichts; immerhin sind im Februar 1945 in der Nähe Bomben auf einen Bauernhof gefallen. Auf dem Grundstück entstehen 17 Parkplätze für die Feuerwehrleute, weitere 23 Plätze im rückwärtigen Bereich stehen Besuchern von Sportveranstaltungen und des Friedhofes zur Verfügung.
Der Neubau zeige das Vertrauen der Stadt Nettetal in die ehrenamtlich aufgestellte Wehr, sagte Bürgermeister Christian Wagner, der auch die mehr als dreijährige Suche nach einer besseren Unterbringung des Löschzuges ansprach.
Am noch derzeitigen „suboptimalen Standort“ an der Annastraße sei eine Erweiterung nicht möglich gewesen. So sei die Stadt froh gewesen, dass sich die Pfarre von diesem Ackergrundstück gegenüber der alten Schaager Volksschule getrennt habe. Engagement wollen die Wehrleute auch nach der Rohbaufertigstellung zeigen: Beim Innenausbau werden sie mit Hand anlegen.