Schildkröten neben Ochs und Esel
Hans und Ramona Gladow haben eine besondere Krippe gebaut, denn zahlreiche exotische Tiere sind mit dabei.
Lobberich. Ochs und Esel an der Krippe kennt man, und auch Schafe, aber Tiger, Schildkröten und ein Orang Utan? Hans und Ramona Gladow sehen keine Schwierigkeiten, die Vielfalt der Tierwelt rund um eine traditionelle Krippe darzustellen. Auch sonst ist nicht alles so, wie es in der Bibel steht.
Das fängt mit dem Stall an, der hinter dem Haus an der Burgstraße einem Carport ähnelt. Die Krippe steht in der Mitte, damit sie von möglichst vielen und möglichst nah gesehen werden kann. Viele Kinder schauen immer mal wieder, ob sich rund um die Krippe etwas verändert hat. Denn es tut sich immer etwas. Mal sitzt ein kleines braunes Äffchen auf dem Schoß eines Orang Utans, vielleicht ist es schon morgen dem Esel auf den Pelz „gehüpft“.
Auf dem ersten Lobbericher Ferkesmarkt der Neuzeit in den frühen 1990er-Jahren sahen die Gladows die fast „mannshohen“ Krippenfiguren von Josef und Maria, Hirten und Weisen aus dem Morgenland. Sie waren begeistert und erstanden später in Kerpen die ersten Figuren, um nach und nach eine Krippe aufzubauen. Platz war genug hinterm Haus am Rande des Grundstücks, wo der alte Zugang von der Burgstraße zum Ingenhovenpark ist. Heute ist er etwas versteckt hinter parkenden Autos. „Wir haben eifrig Tiere gesammelt, so dass es im Stall immer etwas enger wurde. Die meisten Tiere sind aus Plastik, weil sie wetterfest sein müssen“, erklärt Ramona Gladow. Der Wind fegt von drei Seiten hinein. Doch das stört die Kinder nicht. Der elfjährigen Gibbia gefällt der graue Esel am besten, denn „der hat so schöne Glubschaugen“.
Giraffen stehen neben Schildkröten, eine Elefantenherde hat keine Scheu vor Krokodilen. Der Frosch, der bis zum Heiligabend die Krippe besetzt hält, braucht keine Angst vor dem Storch zu haben. Das alles hat eine große Anziehungskraft auf Kinder. „Jetzt kommen schon Kinder der Kinder, die schon vor gut 20 Jahren hier waren“, weiß Ramona Gladow. Für sie hängt ein Körbchen mit Erdnüssen am Zaun, davor steht auf dem Tisch Kinderpunsch mit Plastikgläsern zur freien Bedienung.
Besuch erhält die Krippe im Carport auch von Bewohnern des Seniorenheimes und Besuchern der Burg Ingenhoven. Bis in die ersten Januartage ist die Krippe noch zu sehen. Ob es 2016 wieder eine Krippe gibt, wissen die Gladows nicht, denn im April wollen sie für etwa ein Jahr auf große Afrika-Tour gehen.