Tischlerei öffnet Werkshallen für Schüler

Zum zehnten Tag der offenen Betriebe bekamen Schüler einen Einblick in Handwerksberufe.

Foto: Knappe

Kaldenkirchen. „Ich mag das Arbeiten mit Holz und könnte mir vorstellen, in diesem Bereich eine Ausbildung zu machen“, sagt Lotta. Die Schülerin des Werner-Jäger-Gymnasiums hat sich zusammen mit sieben weiteren Achtklässlern in der Kaldenkirchener Tischlerei Sötje eingefunden. Zum nunmehr zehnten Mal ging am Donnerstag das Angebot Tag der offenen Tür in Nettetaler Betrieben an den Start, bei dem Achtklässler die Möglichkeit haben, in Unternehmen hinein zu schnuppern.

Uwe Sötje, Firmenchef der Tischlerei Sötje

„Wir werden heute im Schnelldurchlauf vom Kundenwunsch bis zur Fertigung unseren Betrieb be sichtigen“, begrüßt Uwe Sötje die Schüler. In der Ausstellung präsentiert der Tischlermeister anhand von Möbeln, Treppen und Türen, was alles angefertigt wird, wie Zeichnungen für Kunden aussehen und dass neben Holz auch Kunststoffmaterialien und Glas bearbeitet werden.

Das Gesellenstück von Tobias Sötje, das ebenfalls in der Ausstellung steht, ruft bewundernde Blicke hervor. Zeitgleich informiert Uwe Sötje über die Möglichkeit des trialen Studiums im Bereich der Tischlerei. Dann geht es auch schon in die Produktionshallen, wobei die Hightech-Maschinen, an denen gearbeitet wird, so manchen Schüler stau nen lassen. Uwe Sötje erklärt das gesamte Prozedere der Produktion vom Ausgangsmaterial bis zum fertigen Produkt. Seine Mitarbeiter arbeiten gerade an der Herstellung einer Küche. Die komplexen Zeichnungen, nach denen gearbeitet wird, die Einstellung der Maschinen, das Scannen von Arbeitsvorgängen statt Stundenzettel schreiben — die Materie Tischlerei fasziniert. „Wir haben keine Nachwuchssorgen. Wir sind präsent und nutzen die Angebote, uns und unsere Arbeit vorzustellen und Auszubildende zu finden“, sagt Uwe Sötje.

Das Unternehmen ist beim Tag der offenen Tür in Nettetaler Betrieben von Anfang an dabei. Der Tischlermeister kann bestätigen, dass solche Angebote wirken. Wer einen Ausbildungsberuf in einem Betrieb kennenlerne, entscheide sich oftmals für ein Praktikum, das dann zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages führe. 80 Prozent der Azubis im Kaldenkirchener Betrieb seien über diesen Weg gekommen.

Die Zusammenarbeit, die seit dem Jahr 2008 zwischen Schule und Wirtschaft in Nettetal bestünde, sei hervorragend, sagt Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (CDU), der die Schüler begleitet. Das Netzwerk mit seinen verschiedenen Angeboten, das über die Jahre aufgebaut worden sei, greife.