Amateur-radio-club: Billig-Funk rund um die Welt

Auf dem Hohen Busch laufen an einem Tag alle Drähte zusammen. Die Funker treffen sich zum ersten Mal in diesem Jahr.

<strong>Viersen. Ungewohntes Bild für die Spaziergänger am Bismarckturm auf dem Hohen Busch. Dort veranstalteten die Funkamateure ihr erstes QRP-Treffen in diesem Jahr. Von der Spitze des Turmes sind Strippen gezogen, Fahnen flattern daran. Rüber zu den Bäumen, runter auf den Boden. Sie enden in Funkgeräten. "Das sind Antennen!" korrigiert Axel Joschko, Vorsitzender des Ortsgruppe Grenzland des Deutschen Amateur Radio Clubs. Rauschen tönt aus einem dieser Geräte. Christian Jansen dreht am Knopf für die Frequenzen und bekommt auf 7,06 Megahertz Antwort: "Hier Delta Foxtrott Sechs Echo Foxtrott", meldet er sich mit dem internationalen Telefonalphabet. DF6EF ist seine Funkadresse, unter der er registriert ist und mit der er um die ganze Welt funken kann. Sein Gegenüber weist sich mit der Adresse G4RQJ/p als Engländer aus. Jansen notiert die Verbingung mit Uhrzeit und Qualität der Übertragung in einem Logbuch.

Bei dem QRP-Treffen geht es darum, mit möglichst wenig Aufwand möglichst weit zu funken. Der Strom kommt aus einer Autobatterie. "Maximal fünf Volt", sagt Jansen. Das ist etwa doppelt so viel wie ein Handy benötigt. Dafür brauchen die Funkamateure keine aufwändigen Sendemasten, die schlichten Strippen tun’s.

"Theoretisch kann man damit bis nach Südafrika funken", erzählt er weiter. Doch dann müssten die Funker die Morsesprache benutzen. "Das ist ein Ton, man braucht nicht so ein breites Signalband, das kommt dann besser durch."

"Die meisten von uns haben irgendeinen beruflichen Hintergrund in Sachen Elektrotechnik", sagt Jansen, der selbst Elektrotechnik an der RWTH in Aachen studiert.

Organisation In Deutschland gibt es 75 000 Funkamateure, 50 000 sind im Deutschen Amateur Radio Club DARC organisiert.

Lizenz Funkamateure legen eine Prüfung ab, bevor sie eine Lizenz mit ihrer individuellen, weltweit einmaligen Adresse bekommen.

Clubtreffen Die Amateurfunker aus dem Grenzland treffen sich einmal im Monat in der Gastwirtschaft "Zur Talquelle" an der Schirick in Dülken. Jeweils am dritten Freitag um 20 Uhr.

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