Dülken: Bürgerhaus - Essen auf Rädern

Besitzer VAB schließt die Küche. Das Defizit des Hauses soll halbiert werden. Fünf Mitarbeiter erhalten die Kündigung.

<strong>Dülken. Die Entscheidung über die Zukunft des Dülkener Bürgerhauses ist gefallen: "Wir haben uns viele Monate damit beschäftigt und im Vorfeld vor Ort um Verständnis geworben", so am Dienstag Albert Becker, Chef der Viersener Aktienbaugesellschaft (VAB), Besitzerin des Hauses. VAB-Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Sillekens ergänzte: "Jetzt soll ein erfahrenes Catering-Unternehmen den gesamten Betrieb organisieren." Das bedeutet: Die Bürgerhaus-Küche mit dem Restaurant wird geschlossen, das Essen künftig von außerhalb geliefert. Im Vorfeld, so Becker und Sillekens, habe man sehr intensiv mit Dülkener Vereinen gesprochen. Die Basis für das neue Konzept legte ein Gutachten zur Kostensituation und zu einer verbesserten Betriebsführung. Laut Becker ist das Haus hochdefizitär. Er bestäigte eine Summe von rund 140 000 Euro pro Jahr. Die soll nun in einem ersten Schritt halbiert werden. Die VAB ist seit 1998 Träger des Bürgerhauses. Becker unterstrich gestern noch einmal die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, die von Großveranstaltungen bis zu kleinen Treffen reichten. Becker: "Mit dem neuen Caterer-Pächter verbinde ich die Erwartung, dass der Veranstaltungsbetrieb weiter belebt wird." Der neue Pächter kann die Gaststätte mit übernehmen. Doch rechnet Becker nicht damit. Derweil ist eine Ausschreibung vorbereitet worden. Es gebe schon vier Interessenten. Im März/April wird die Ausschreibung laufen. Der Aufsichtsrat soll sich mit dem Thema noch einmal im Mai beschäftigen. Nach den Sommerferien könnte dann der neue Pächter einsteigen. Interessenten können sich schon jetzt an die VAB in Viersen wenden. Die Gesellschaft strebt einen längerfristigen Vertrag mit dem Caterer an.

Sehr viel Wert legten Becker und Sillekens auf die Feststellung, dass bis dahin das Haus (ohne Gaststätte) ganz normal weiter läuft. Es kann weiter unter der Rufnummer 02162/4446 gebucht werden. Sechs Mitarbeitern wird gekündigt. Eine Kraft, als Ansprechpartner im Haus, wird bleiben.

"Wir haben auch über Umbaumaßnahmen gesprochen", so Albert Becker. Die hätten sich jedoch als zu kostspielig erwiesen. Ohnehin sei auf dem Grundstück kein Platz mehr vorhanden.

Grundlage des neuen Gebühren-Konzepts fürs Bürgerhaus ist eine gestaffelte Grundmiete für Veranstaltungen. 70 Euro für fünf Stunden (kleiner Raum) hieß es.

Die Gebühr entfällt ab einer bestimmten Umsatzhöhe. Das kann schon bei einer Familienfeier der Fall sein, wenn Essen bestellt ist.

Ab 90 Euro Umsatz beginnt ein Rabatt, der zehn Prozent beträgt. Berücksichtigt wird auch die Dauer einer Veranstaltung.

2006 gab es 197 Veranstaltungen im Bürgerhaus, davon 112 größere.