Einbrüche, Brandstiftung, Raub: Polizei zerschlägt Jugendbande
Die Jugendlichen schieben sich gegenseitig die Schuld zu, sind aber geständig. Einen Teil des Diebesguts konnten die Ermittler sicherstellen.
Dülken. Die Polizei hat eine jugendliche Diebesbande zerschlagen, der zahlreiche Straftaten in Dülken zu Last gelegt werden. Unter anderem werden der neunköpfigen Clique Einbrüche, Brandstiftungen, Handtaschenraube und andere Delikte vorgeworfen.
Ende Oktober waren die Ermittler den ersten Mitgliedern der Jugendgruppe, die im Alter zwischen 15 und 20 Jahren sind, auf die Schliche gekommen. Hatten die Jugendlichen zunächst "aus Langeweile" bei ihren abendlichen und nächtlichen Treffen "nur" Unsinn gemacht, verlegten sie sich im Laufe der Zeit auf die Begehung von Straftaten, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei.
Als Haupttäter wird ein 15-jähriger Dülkener gesehen, dem insgesamt bislang 18 Straftaten "quer durch das Strafgesetzbuch" zur Last gelegt werden, so die Polizei. Der Junge war bei der Kripo bereits ebenso wie zwei seiner Mittäter als jugendlicher Intensivtäter eingestuft worden und stand unter Beobachtung.
Dieser Umstand und Hinweise von Zeugen und Opfern der Straftaten begründeten den jeweiligen Tatverdacht und führten letztlich auch zur Sicherstellung eines Großteils des bei den Einbrüchen erbeuteten Diebesguts. Nach dem bisherigen Ermittlungsergebnis besteht der Verdacht, dass sieben Jugendliche der Gruppe für die Einbrüche am 4. Oktober und den Einbruch mit Brandstiftung am 28. Oktober in die Trödelhalle in Dülken verantwortlich sind.
Einen Teil des Diebesguts konnten die Ermittler sicherstellen. Zwar schieben sich die Jugendlichen in ihren Vernehmungen noch gegenseitig die Schuld zu, sind aber im übrigen geständig.
Den Durchbruch bei den Ermittlungen gab es aber Ende Oktober. Die Kripo hatte Hinweise auf den Lagerort des Diebesgutes aus dem zweiten Einbruch in die Trödelhalle sowie aus weiteren Einbrüchen in eine Dülkener Wohnung und in ein Fitnessstudio erhalten. Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten einen Teil des Diebesguts. Der Tatverdacht gegen die Haupttäter ließ sich unter anderem auch durch Angaben von Mittätern oder Mitwissern erhärten.
Auch einen Einbruch in eine Imbissbude auf der Tilburger Straße vom 20. Oktober werfen die Ermittler vier Gruppenmitgliedern vor. Hier hatten die Dülkener das Fenster eingeschlagen und sich dann zunächst einmal in aller Ruhe Burger gebraten. Anschließend besudelten sie den Verkaufsraum und Vorraum mit Ketchup und Senf und richteten so erheblichen Sachschaden an.
Neben weiteren Einbrüchen sowie einem Kfz-Aufbruch werden Teilen der Clique auch mehrere Handtaschenraube vorgeworfen sowie weitere vergleichbare Straftaten in Düllken. Zu diesen liegen der Polizei bislang nicht alle Anzeigen vor. Geschädigte werden daher gebeten, sich bei der Kripo in Viersen zu melden, da die Taten ansonsten "ungesühnt" bleiben würden, betont die Polizei.