Es tut sich einiges auf der Szene Gereonsplatz

Stadtgeflüster: Das Zentrum des Viersener Südens belebt sich zusehends. Wird der erste Opernball ein Flopp?

<strong>Viersen. Trauen die Viersener sich nicht? Klingt "Opernball" zu hochgestochen? Wie auch immer: Organisator Michael Mengen hat für den ersten Viersener Opernball am 30.April in der Festhalle noch keine 100 der 720 Eintrittskarten verkauft! "Es läuft mau, ich wundere mich", gestand Mengen kleinlaut. Über die Gründe spekulierte er: "Vielleicht liegt’s daran, dass Nigel Kennedy 14 Tage später kommt, viele sich beide Veranstaltungen nicht leisten wollen." Auch habe er von Frauen gehört, die nicht wüssten: "Was ziehe ich an?" Mengen hat mit dem Duo Hungarica, der amerikanischen Sopranistin Dara Hobbs und dem Orchester Opus 25 ein prima Programm. Und das Festmenue liest sich gut: Graved Lachs unter der Kartoffelkruste an Frühlingssalat mit Sherry-Dresing; Rinderfilet an Rotwein-Schalotten-Sauce, dazu Kartoffelgratin und Gemüsebouquet, schließlich Gebrannte Mascarpone-Creme auf Erdbeer-Rhabarber-Kompott mit Tonkabohnen-Eis. Das kostet mit Eintritt 60 Euro. Eintritt ohne Menue kostet 25. Karten gibt es im Kulturamt. Mengen hat seinen Humor noch nicht verloren: "Vielleicht sollte ich einen Marktschreier Werbung machen lassen..."

Gereonsplatz: Von der traditionellen Eckkneipe...

Etwas mehr Bewegung als beim Opernball-Kartenverkauft gibt es am Viersener Gereonsplatz. Es hat sich etwas getan und es wird sich noch mehr tun in der Kneipenszene. Da gibt es die traditionelle Eckkneipe "Zur Waage". Hinter der Theke: Wirt Ralf Erben, als gradlienig bekannt, genau wie seine Gäste.

Knapp ein Jahr besteht das Los Flamencos, auch bar de tapas genannt an der Einmündung Bleichstaße und längst kein Geheimtipp mehr unter Freunden mediterraner Küche. Früher gab es dort das Café Petit. Von 17 bis 24 Uhr hat das Los Flamencos (außer dienstags) geöffnet. Die rund 50 Plätze sind meist besetzt. Am Wochenende empfiehlt es sich vorzubestellen.

Einen guten Ruf genießt das Café Becker, das gerade renoviert wurde und für seine Kuchen und Torten bekannt ist.

Direkt nebenan hat ein Ladenlokal gut zwei Jahre leer gestanden. Doch ab Mai wird sich hier etwas tun. Willie Bivins, Afroamerikaner, wird einen "American-Grill" eröffnen, in dem es unter anderem Riesenhamburger geben wird. Doch Willie ist nicht nur Geschäftsmann: Er gehört zur Gruppe Tailormade, vier Amerikanern, die Soul mit Herz und Seele spielen.

Doch es tut sich noch mehr am Gereonsplatz. Professor Nicolaus Beucker von der Hochschule Niederrhein in Krefeld, Fachbereich Design, hat mit Studenten die Arbeit aufgenommen für ein Projekt, das "Platz für Identität" heißt und sich allein mit dem Gereonsplatz beschäftigt. Bis Juli wird es laufen.