Flott unterwegs mit zwei Stöcken

60- bis 80-Jährige machen gemeinsam Sport.

Viersen. Morgens, Parkplatz am Hohen Busch: Acht Teilnehmer der Nordic-Walking-Gruppe der Viersener Initiative "Miteinander-Füreinander" sind an diesem Morgen gekommen, um ihren Sport gemeinsam auszuüben. Wenn alle Zeit haben und das Wetter mitspielt, summiert sich die Zahl der Nordic-Walker zwischen 60 und 80 Jahren auch schon mal auf 25.

Die Zeit sei manchmal ein Problem, sagt Elke Nieskens, die 70-jährige Sprecherin der Gruppe. Manche gingen schon um 8.30 Uhr los: "Die Rentner haben ja keine Zeit und wollen den Tag hinterher noch nutzen", schimpft sie mit einem zwinkernden Auge und fügt an, dass sich ihre Truppe auf 9.30 Uhr geeinigt habe und man von dieser Zeit auch nicht abrücken möchte. "Wir haben doch die Freiheit zu tun, was wir möchten", sagt Nieskens und schwärmt von den Möglichkeiten des Rentnerdaseins.

Die agile Frau berichtet von den Anfängen der Gruppe, die seit zwei Jahren die "55plus"-Initiative mit belebt. Begonnen hatte es in Dülken, doch inzwischen hat sich der Treffpunkt am Hohen Busch etabliert.

Unter den 25 Teilnehmern haben sich mit der Zeit richtige Freundschaften entwickelt. In kleinen Gruppen fahren sie sogar gemeinsam in Urlaub, es werden Ausflüge und Treffen organisiert. Dass in der Walking-Gruppe hauptsächlich Frauen mitmachen, bedauert Nieskens ein wenig und sagt mit einem Lächeln, dass es vielleicht daran liege, dass die Frauen beim Walking auch immer schwätzen.

Einer der drei Männer, die aktuell zum festen Bestand gehören, ist Bertold Kaufmann, 66 Jahre alt. Er lässt sich nicht vom "Schwätzen" ablenken, sondern ist froh, eine Möglichkeit gefunden zu haben, mit anderen Sport zu treiben. "Wenn man alleine etwas machen will, findet man zu oft Gründe, es doch nicht zu tun", erklärt Kaufmann, der seit einem Jahr im Rentenstand ist und durch die Zeitung auf die Nordic-Walker aufmerksam wurde.

Er habe einen Kurs gemacht, um die richtige Geh-Technik mit den zwei Stöcken zu lernen. Und er versuche, regelmäßig an wenigstens einem der beiden festen Termine im Hohen Busch dabei zu sein.

Dass man eigens für Walker eine Route durch den Wald markiert hat, fand großen Anklang. Die Strecke ist für geübte Läufer geeignet und in etwa einer Stunde zu bewältigen. Bei unterschiedlichem Leistungsvermögen teilt man sich auch schon mal in kleinere Abteilungen auf.