Handarbeit: Comeback der Wolle
Zu einem Info-Abend „Stricken für Kreative“ lädt die VHS ein. Laut Expertin Birgit Jansen ist in Fachgeschäften „immer viel los“.
Kreis Viersen. Einmal monatlich fährt Textilingenieurin Birgit Jansen von Wankum nach Mönchengladbach - zum Spinnen. Die 41-jährige Profi-Strickerin sorgt dort selbst für Material-Nachschub. Sie sagt: "In den Fachgeschäften ist immer viel los. Das Stricken erlebt ein Comeback."
Ob das auch für den Kreis Viersen gilt, will nun die Kreisvolkshochschule (VHS) ausprobieren. Ende Oktober gibt es den Info-Abend "Stricken für Kreative", an den sich - je nach Zuspruch - entsprechende Kurse unter Leitung von Birgit Jansen anschließen könnten.
"Es ist unser Versuch, mal etwas anderes anzubieten", sagt Manfred Böttcher, VHS-Fachbereichsleiter. "Wir sind neugierig, wie viele und was für Menschen zum Info-Abend kommen werden." Die Nähkurse jedenfalls seien mit knapp 50 Teilnehmerinnen in diesem Semester gut besucht, die Gruppe der 20- bis 30-Jährigen in den vergangenen Jahren stark angewachsen.
Zur Motivation für den Griff zu Nadeln und Wolle sagt Birgit Jansen: "Es gibt einen Trend weg von der Hektik. Man muss sich schließlich hinsetzen und darauf einlassen." Und auch die Ergebnisse seien gefragt: Ihr Mann habe bereits mehrere von ihr gefertigte Schals, und der vierjährige Sohn freue sich über Wollsocken. "Die werden nie out."
Und die Dozentin würde sich freuen, wenn Männer nicht nur als Nutzer, sondern auch mal als Produzenten solcher Waren in Erscheinung treten würden.