Herbstbelebung am Niederrhein: Neue Jobs am Arbeitsmarkt

Der befürchtete Einbruch ist im September ausgeblieben. Stattdessen ist die Zahl der Arbeitslosen zurückgegangen.

Niederrhein. "Der Herbst zeigt sich am Arbeitsmarkt von seiner sonnigen Seite", konnte Doris Schillings, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Arbeitsmarktzahlen für September froh verkünden.

Der Bezirk, der neben der Stadt Mönchengladbach auch den Rhein-Kreis-Neuss umfasst, hatte ganz im Bundestrend sinkende Arbeitslosenzahlen zu vermelden, konkret ein Rückgang um 4,3 Prozent oder 1403 Arbeitslose gegenüber dem August auf jetzt 30995 Arbeitslose.

Das entspricht einer Quote für den Bezirk von 8,8 Prozent. Die Quote sank damit im Vergleich zum August um 0,2 Prozentpunkte. Das sei ein erfreulicher Rückgang, sagt Schillings. "Es zeigt sich, dass unsere Arbeit Früchte trägt."

Jedoch schränkt auch die Gladbacher Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit ein, dass es schlechter aussehen könnte: "Ohne Kurzarbeit fielen die Arbeitslosenzahlen höher aus."

Auch im September seien 42 Anträge auf Kurzarbeitergeld eingegangen, betroffen sind 586 Arbeitnehmer - zumal die Zahlen verglichen mit September 2008 weniger schön sind: Da waren noch 2511 Menschen weniger als jetzt arbeitslos gemeldet.

Auch der Bezirk Krefeld, der die Stadt Krefeld und den Kreis Viersen umfasst, profitiert von der Herbstbelebung. 458 Arbeitslose weniger als im August meldet die Agentur für Arbeit, das entspricht einem Rückgang um 1,9Prozent. Die Quote liegt nun bei 9 Prozent, 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. In Zahlen sind das nun 23854 Menschen ohne Arbeit.

Insbesondere bei den unter 25-Jährigen konnte dabei ein Rückgang der Arbeitslosenzahl registriert werden. "Nach einer kurzen Sucharbeitslosigkeit haben Jugendliche, die nach dem Ende der Ausbildung nicht weiterbeschäftigt wurden, wieder einen Arbeitsplatz gefunden", erklärt Christoph Meier von der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld.

Junge, gut ausgebildete Kräfte hätten somit auch in schwierigen Zeiten auf dem Arbeitsmarkt Chancen, sagt er. Gleiches gilt übrigens für den Bezirk Mönchengladbach. Dort sind es 532 weniger Arbeitslose unter 25 als im August, im Bezirk Krefeld 405.

Jedoch gilt auch für die Krefelder Agentur, dass, verglichen mit September 2008, mehr Arbeitslose zu verzeichnen sind - 2882, um genau zu sein. Und auch in Krefeld wird weiter kurz gearbeitet. Das sieht Meier jedoch positiv: "Der September war ein entscheidender Monat.

Denn die Betriebe hätten sich nach Ablauf der ersten Kurzarbeitsphase auch für Entlassungen entscheiden können." Das die Unternehmen jetzt weiter auf die Kurzarbeit setzten, sei ein positives Signal, urteilt Meier.

Insgesamt habe der leichte Rückgang nur saisonale Gründe, erklärt die Chefin der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Agentur. In ganz NRW sank die Arbeitslosenzahl um 27500, in ganz Deutschland um 125000 im Vergleich zum August.

Das sei keine Trendwende. "Insgesamt bleiben die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt weiterhin spürbar", fasst Frank Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit zusammen.