Junior’s Open: Jazz-Fest für den Nachwuchs

Dritter Tag: Rund um die Festhalle zeigten Musikschüler am Sonntag, was sie in Sachen experimenteller Musik bereits drauf haben.

<strong>Viersen. Nachdem an den Abenden zuvor Legenden der Jazzmusik aufgetreten waren, gehörten die Bühnen beim Jazz-Festival am Sonntag der Jugend. "Junior’s Jazz Open" hieß das Projekt eines dritten Tages, mit dem die Musik vor allem Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht werden soll. "Jazz erzählt viel über Toleranz. Kaum eine Musikrichtung hat so viel mit Migration und Integration zu tun, und keine Musik bietet so viele Kräfte gegen Rassismus auf, wie Jazz", hatte Bürgermeister Günter Thönnessen zuvor erklärt.

Und die Rechnung ging auf. Die Schüler der Ostschule, der Anne-Frank-Gesamtschule, des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums und der Grundschule Körnerstraße, die am Chorprojekt "The Power of Voice" von Jazzsängerin Sonja Kandels mitgewirkt haben, werden den Tag jedenfalls lange nicht vergessen.

Zunächst jedoch zeigte das Jugend-Jazz-Orchester NRW gemeinsam mit der Percussiongruppe Splash, welche musikalischen Potenziale bereits in etwa 15- bis 19-jährigen Mitgliedern stecken können. Das Orchester brachte moderne Stücke, veredelt mit tollen Soli, jedoch auch Swingklassiker der Bigband-Ära wie etwa "Blackbird".

Ein besonders Erlebnis waren die Einlagen der Percussiongruppe Splash, die sich aus David Höing, Dustin Koch, Peter-Christoph Nagy, Jens Ruland, Gunnar Sornek und Jasper Ubben zusammensetzt. Die Schüler zeigten, dass auch Schultische zu Instrumenten werden können, wenn man einen gemeinsamen Rhythmus findet. Und den hatten die Jungs auch bei einer "Toccata für Marimba und Vibrafon" des niederländischen Komponisten Henk de Vlieger.

Im kleinen Saal bahnte sich derweil ein weiteres Projekt an. Unterstützt von der Improvisationsband "Die Pferde" und den Grafikdesignern Bruno Bauch und Steffen Müller erzählte Regina Gisbertz ein Märchen in Form eines Hörspiels für Kinder. Eine nette Idee, die für Kinderohren jedoch zu laut umgesetzt wurde.

Beim Auftritt dann hatten Kandels und ihre kleinen Künstler den Saal im Griff. Es wurde begeistert applaudiert, gejubelt und mit den Füßen gestampft, als die Schüler mit bewundernswerter Disziplin ihr Programm aus mehreren afrikanischen Liedern vortrugen. Die Freude an der Musik war bis in die letzte Stuhlreihe zu spüren, und besonders den Djembé-Trommlern der Ostschule gebührt größte Achtung.