Klusen-Nachlass geht an Stadt
Nachkommen des Musikpädagogen übergeben dessen Briefwechsel, Schriften und Notizen an Kulturdezernent Paul Schrömbges.
Viersen. Kulturdezernent Paul Schrömbges konnte am Montag im Ernst Klusen Saal der Kreismusikschule ein besonderes Geschenk von den Kindern von Professor Ernst Klusen entgegennehmen. Ernst Klusen, Sohn des gleichnamigen Musikpädagogen und Volksliedforschers, der seit 1938 in Viersen lebte, erklärte, der Nachlass seines Vaters gehe in das Eigentum der Stadt Viersen über.
Anlass war ursprünglich die Vorstellung eines neuen Buches über den bedeutenden Sohn der Stadt gewesen, das der Heimatverein in diesen Tagen herausbringt.
In Viersen hatte Klusen 1938 das Niederrheinische Volksliederarchiv gegründet und auch die meiste Zeit seines Lebens verbracht. Zwar wurde er in Düsseldorf geboren und war in Krefeld aufgewachsen. Doch seine Liebe galt Viersen, wusste der Sohn zu berichten.
Lediglich einige Bücher hatte Klusen nach seinem Tod 1988 im Alter von 79 Jahren in seinem Testament der Universität vermacht. Er sei sehr beeindruckt, erklärte Ernst Klusen junior, wie die Stadt mit dem geistigen Erbe des Vaters umgehe, daher habe er nicht gezögert, den Nachlass der Stadt zu übergeben. Auch der Ernst Klusen Saal sei ein besonders "Zeichen der Verbundenheit", so der Sohn.
Das vorgestellte Buch, das den 36.Band der Schriftenreihe des Verein für Heimatpflege Viersen bildet, beschäftigt sich mit dem Leben und Wirken des Musikpädagogen nicht nur in Viersen. Die Autoren Jutta Pitzen und Wilhelm Schepping bekundeten, dass ihnen diese Arbeit sehr viel Spaß bereitet habe.
Er sei auch als Mensch eine "Persönlichkeit" gewesen, erklärte Schepping, der in den 80er Jahren mit Klusen zusammengearbeitet hatte. Auch der Leiter der Kreismusikschule, Ralf Holtschneider, versicherte der Stadt und dem Heimatverein, dass man sich weiterhin mit den Werken von Kluse beschäftigen werde, denn dieser habe pädagogische Maßstäbe gesetzt.
Schrömbges erklärte, derzeit laufe eine Diskussion, ob Kultur nachhaltig sei. Er stellte klar, dass der hohe Stellenwert der Kultur nicht angetastet werden dürfe. Heimatvereinsvorsitzender Albert Pauly dankte nicht nur den Autoren und den Sponsoren sondern auch den Schülern Klusens, die durch ihre Erinnerungen zum Gelingen des Werks beigetragen hätten.
Der 36. Band der Schriftenreihe des Vereins für Heimatpflege ist ab sofort im Buchhandel zu haben.