Lesecafé der Stadtbibliothek: Schmökern über den Dächern Viersens
Nach einer umfangreichen Renovierung kann die Dachterrasse nun wieder genutzt werden.
Viersen. Das Lesecafé in der Stadtbibliothek am Rathausmarkt ist fast so etwas wie ein Geheimtipp für die Sommerferien. Bei schlechtem Wetter können es sich Besucher über den Dächern von Viersen unter der großen Dachkuppel gemütlich machen.
Bei schönem Wetter lädt nach einer umfangreichen Renovierung jetzt wieder die Dachterrasse Schmökerfreunde ein.
Die Terrasse war im Mai aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. „Der Holzboden war 22 Jahre alt, verrottet und nach Regenfällen so glitschig, dass wir die Dachterrasse schließen mussten“, erinnert sich Bibliothekarin Elke Kaufmann. Der Belag wurde entfernt und eine neue Unterkonstruktion mit einem Verbundsystem aus Holz und Kunststoff verlegt.
Der neue Boden ist wetterfest und soll laut Johannes Ropers vom Gebäudemanagement „ewig halten“. Die neue Dachterrasse ist doppelt so groß wie die alte. Sie verfügt über schattige und sonnige Plätze. Neue Möbel, Bistrotische und Kübelpflanzen wurden mit Geld aus dem Etat der Stadtbibliothek gekauft.
Ohne die Hilfe der Sparkassenstiftung wäre der Umbau allerdings nicht möglich gewesen. Diese übernahm 25 000 Euro der Gesamtkosten von 35 000 Euro. „Ich wusste gar nicht, wie schön Viersen von hier oben ist“, sagte Stefan Vander von der Sparkassenstiftung bei der Besichtigung. Die neue Terrasse biete noch mehr Besuchern Platz und lade sie ein, länger zu bleiben.
„Das Café kann jeder nutzen — auch ohne Leseausweis“, sagt Kaufmann. Auf dem Trockenen sitzen muss dabei niemand. Im Café gibt es heiße und kalte Getränke, die nicht zu einem festen Preis, sondern gegen eine freiwillige Spende angeboten werden.
Ein Team von 14 Frauen und einem Mann sorgt für die Bedienung. Alle arbeiten ehrenamtlich. Ohne die Ehrenamtler könnte sich die Stadt das Lesecafé nicht leisten. Einige Helfer sind untereinander bekannt und haben sich gegenseitig für die ehrenamtliche Arbeit begeistert. Andere wurden durch einen Aushang aufmerksam oder über die Freiwilligen-Zentrale gewonnen.
Manche Frauen sind nicht mehr berufstätig. „Ich bin alleinstehend, meine Kinder wohnen weit weg von Viersen, und ich gehe gerne unter Menschen. Gut finde ich, dass man sich hier nicht auf geregelte Arbeitszeiten festlegen muss“, sagt Mitarbeiterin Brigitte Müller.