Mehr Leben für Dülken

Bei einem Workshop sollen Ideen für den Stadtteil entwickelt werden. Aus Ladenlokalen sollen Wohnungen werden.

Dülken. „Wir wollen die Tristesse aus der Stadt jagen, Leben in die Schaufenster bringen und etwas schaffen, was das Auge erfreut.“ So fasst Andreas Goßen vom Dülkenbüro die Aktion „Dülken live“ zusammen. Dabei handelt es sich um einen dreitägigen Workshop, der vom 27. bis 29. Juni im Wunschraum an der Lange Straße und den Räumen des Dülkenbüros stattfindet.

Die beiden Workshops haben die Themen „Stadtkern im Wandel“ und „Touristische Perspektiven“. Damit ist bereits angedeutet, dass die Dülkener Innenstadt in vielen Bereichen kein schönes Bild bietet. In den Arbeitsgruppen können auch Bürger ihre Ideen einbringen, wenn sie sich vorher im Dülkenbüro dafür anmelden.

An insgesamt 200 Menschen, die bei den Vorgesprächen dabei waren, wurden Einladungen verschickt. Bei den Workshops sollen auch die bisherigen Arbeitsergebnisse vertieft werden. Neue Ideen sind willkommen. „Wir stellen uns vor, den Einzelhandel auf Bereiche zu konzentrieren, in denen er bereits jetzt funktioniert — zum Beispiel am Alten Markt“, sagt Stadtplaner und Architekt Frank Pflüger.

Er gehört zu einer Arbeitsgemeinschaft aus Stadtplanern, Architekten, Immobilienexperten, Tourismusfachleuten und Vertretern der Stadtverwaltung, die die Workshops gemeinsam organisieren. Nach Pflügers Einschätzung muss man darüber nachdenken, einige Ladenlokale „umzunutzen“. Das heißt, sie könnten in Abstimmung mit den Eigentümern zu Wohnungen ausgebaut werden.

Viele Ladenlokale im Dülkener Zentrum seien nicht mehr zeitgemäß, weil sie zu klein oder schlecht erreichbar seien, so der Experte. Im touristischen Bereich soll beispielsweise überlegt werden, wie der Alleenradweg, der im Moment gebaut wird, an die Dülkener Innenstadt angebunden werden kann.

Sorge, dass die Eigentümer nicht mitziehen, hat Pflüger nicht. „Die Viersener Südstadt macht es vor. Da wurde der Schalter umgelegt. Der Immobilienmarkt rund um den Gereonsplatz zieht an“, sagt Pflüger.

Wichtig ist den Organisatoren, dass einiges aus den Workshops direkt in die Tat umgesetzt werden kann. „Wir wollen Ergebnisse produzieren. Der Zug der Veränderung muss Fahrt aufnehmen“, sagt Goßen.