Mit Felix im Altenheim
Paula Lücker, 78 Jahre alt, will nicht ohne ihren Kater leben. Im Haus Greefsgarten freut man sich über den Mitbewohner.
Viersen. Seit 1983 lebt Paula Lücker, heute 78, mit Katzen unter einem Dach — ohne die geliebten Tiere geht es einfach nicht. Als die Seniorin aus gesundheitlichen Gründen ihre Wohnung an der Viersener Remigiusstraße verlassen muss, kommt für sie daher nur eine Bleibe in Frage, an dem auch ihr zehn Jahre alter Kater „Tom“ geduldet wird.
Das Duo findet im Seniorenzentrum Haus Greefsgarten ein passendes Zimmer: genügend Platz auch für Katzenbettchen, Katzenklo und alles, was sonst noch gebraucht wird. Die kleine Terrasse wurde vom Hausmeister mit einem Netz „ausbruchsicher“ präpariert, so dass sich Katze und Frauchen unbedenklich sonnen können.
Als „Tom“ in Folge einer schweren Erkrankung stirbt, will Paula Lücker nicht alleine in ihrem Zimmer wohnen: „Ich wollte wieder ein neues Tier haben“, erzählt sie. Rasch zieht also „Felix“ ins Haus Greefsgarten ein, der die 78-Jährige in ihrer Trauer um den alten Kater tröstet. Wenn sie von ihren zahlreichen Aktivitäten zurückkehrt, wird sie erst einmal stürmisch von ihrem tierischen Mitbewohner begrüßt, der seine Spiel- und Schmuseeinheiten einfordert. Nachts hat er einen Schlafplatz am Fußende ihres Bettes.
Derzeit ist „Felix“ das einzige Tier in dem Seniorenheim. „Leider“, sagt Andrea Wilms, Assistentin der Geschäftsführung. Für die Älteren Menschen sei es nämlich gut, wenn sie eine Aufgabe hätten. „Haus Greefsgarten hatte schon häufiger Bewohner mit Haustieren, mit Vögeln, Katzen und Hunden.“
Wilms betont, dass die Halter sich selbst um die Tiere kümmern oder Paten aus dem Familien- und Bekanntenkreis suchen. Es gibt allerdings auch das Angebot, sich die Versorgung über eine Tochtergesellschaft des Heimbetreibers einzukaufen. „Schade, dass nicht viel mehr Bewohner ihre Haustiere mitbringen, sondern sie aus Unwissenheit vor Heimeinzug in ein Tierheim abgeben.“
Eigentlich hätte sie auch noch ihren Papagei „Jonas“ mit ins Altenheim bringen können. „Aber der war mir zu laut. Und deswegen habe ich einen guten anderen Platz für ihn gefunden“, sagt Paula Lücker.