Niederrhein: „Für den Beruf muss man schwimmen können“
Ausbildung: Drei junge Menschen wollen beim Niersverband Wasserbauer werden.
Niederrhein. Daniel Märtens schwärmt von seinem Beruf: "Er ist schön, abwechslungsreich und man ist viel an der frischen Luft", sagt der Wasserbauer beim Niersverband. Er vereine in sich unter anderem die Aufgaben des Maurers, des Holzbauers und des Vermessers. Die entsprechende Ausbildung bietet der Verband mit Sitz in Viersen das erste Mal an. Daniel Märtens, 29 Jahre alt und seit 1999 in diesem Beruf, ist als Ausbilder verantwortlich für drei junge Menschen, die seit Montag das Handwerk lernen wollen, darunter eine Frau.
Die Azubis, alle 17 Jahre alt, sollen in den nächsten drei Jahren unter anderem lernen, wie die Niers und ihre Nebengewässer renaturiert werden. "Es kommt durchaus vor, dass man dabei auch mal bis zum Bauch im Fluss stehen muss", sagt Märtens. Nichts für Wasserscheue also. Wenn es etwa ungewollte Ufer-Abbrüche gibt, muss der Wasserbauer neue Befestigungen schaffen: mit Flechtwerken aus Weidenholz oder Natursteinmauern.
Die Ausbildung dauert drei Jahre. Schulische Voraussetzung ist ein guter Hauptschulabschluss. Außerdem wichtig: "Für den Beruf muss man schwimmen können", sagt Daniel Märtens. Für den Unterricht außerhalb des Betriebs muss das Trio nach Koblenz reisen. Dort gibt es ein spezielles Berufsbildungszentrum. Planungen lernen die Azubis noch auf die klassische Weise: mit Zeichenpapier und Bleistift. "Bei größeren Projekten wird dann aber später an Computern gearbeitet."
In den kommenden Jahren wird der Niersverband verstärkt in diesem Bereich ausbilden, heißt es. Laut Vorstand Dietmar Schitthelm kann der Verband nur mit "gut qualifizierten eigenen Leuten" die verschiedenen vorgegebenen Aufgaben wirtschaftlich erfüllen.