Rotes Kreuz: Bund kappt Zahlung

Die leere Staatskasse war eines der Themen auf dem Treffen des DRK-Kreisverbands. Die rund 100 Delegierten des Kreisverbands sind zusammengekommen, um den Jahresabschluss 2008 zu billigen und den Haushaltsvoranschlag für 2010 auf den Weg zu bringen.

Kreis Viersen. Günter Neuses, Geschäftsführer des Landesverbands, spricht in Bracht von einer "Kröte", die das DRK in diesem Jahr schlucken musste: Eine der vier Einsatzeinheiten des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Viersen musste wegrationalisiert werden. "Dieser Prozess ist schmerzlich, aber notwendig", sagt Neuses. Es sei aber garantiert, dass Ausbildungsstand und Einsatzstärke so gut blieben wie zuvor.

Die rund 100 Delegierten des Kreisverbands sind zusammengekommen, um den Jahresabschluss 2008 zu billigen und den Haushaltsvoranschlag für 2010 auf den Weg zu bringen. Der Chef des Landesverbands dankt dabei auch der ausgeschiedenen Kreis-Geschäftsführerin Helga Kirsch für ihre langjährige Arbeit. Anfang 2010 wird Nachfolger Detlef Blank (Foto: Siemes) seine Arbeit aufnehmen.

Der Kreisvorsitzende Peter Ottmann geht in seinem Jahresbericht vor allem auf die Bedeutung des Ehrenamts ein. Er berichtet von den Einsätzen bei der Bombenentschärfung im Juli in Dülken, vom Großalarm im Waldnieler Solarbad und dem Gas-Einsatz an der Hauptschule in Lobberich, beides im Oktober.

11313 Blutspendern - 171 mehr als im Vorjahr - dankte Ottmann für ihren Einsatz. Mit den DRK-Einrichtungen sei besonders an der Umsetzung des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) gearbeitet worden. "Wir sind sicher, dass wir auch in den nächsten Jahren viel auf dem Gebiet der Jugendentwicklung mit unserer Trägerschaft in den Kitas tun werden."

Kreisbereitschaftsleiter Sven Möllenbrink hebt in seiner Rede auf die "Unworte des Jahres" ab. "Das eine ist ,Migration der Einsatzeinheiten’, das andere ,demografischer Wandel’."

Die leere Staatskasse führe dazu, dass der Bund zum Ende dieses Jahres die Einsatzeinheiten völlig neu aufstelle. Aus 288 werden 241. Eine davon fällt im Kreis Viersen weg. Damit kappt der Bund die Zahlung der Unterhaltskosten für zwölf Fahrzeuge, die das DRK entweder abschaffen oder in Zukunft selbst bezahlen müsste.

Die Entscheidung sei klar. "Das DRK muss ein verlässlicher und stabiler Partner bleiben", mahnt der Bereitschaftsleiter. "Stellen Sie sich vor, es passiert eine Katastrophe - und keiner geht hin."