Statistik: Viersen verliert Einwohner
Die Stadt schrumpft schon seit Jahren. Daran wird sich nichts ändern, sagt eine neue Studie.
<strong>Viersen. Unter dem Titel "Das große Nullsummenspiel" hat die Bezirksregierung die altersspezifische Wanderung der Bevölkerung untersucht. Dabei wurden die Bilanzen nach Altersjahrgängen gestaffelt. Eine der beispielhaft untersuchten Städte ist Viersen. Zusammenfassend lautet das Urteil: "Stadt in der Ballungsrandzone mit mittlerweile gesunkenem Familienanteil und versiegenden Wanderungsgewinnen."
Das bedeutet für Viersen nach Ansicht der Bezirksregierung, dass sich die Stadt zusammen mit der seit vielen Jahren negativen natürlichen Bevölkerungsbilanz (mehr Todesfälle als Geburten), den Herausforderungen von Alterung und Schrumpfung stellen müsse.
Laut Untersuchung der Bezirksregierung gibt es vier entscheidende Faktoren, die zu dieser negativen Entwicklung geführt haben:
2. Schon damals gab es in dieser Altersgruppe einige Jahrgänge mit noch geringeren Wanderungsgewinnen oder sogar mit Verlusten. Es handelt sich um die damals rund 25-Jährigen (Jahrgänge 1963 bis 1969). Es waren diejenigen, die an der Schnittstelle zwischen Berufsausbildung bzw. dem Einstieg ins Berufsleben standen.
3. Die fast durchgängigen, aber verhältnismäßig geringen Wanderungsgewinne bei den Jüngeren haben sich in der zweiten Periode (von 1997 bis 2006) weiter abgeschwächt und machten Verlusten in mehreren Jahrgängen Platz.
4. Die Stadt Viersen weist in allen älteren Jahrgängen ab cirka 45 Jahre deutliche Wanderungsverluste auf.
Im Vergleich zu Viersen ist die Stadt Ratingen jung; die wirtschaftlich starke Stadt profitierte von der Zuwanderung. Neuss ist ebenfalls stark durch Wanderungsgewinne. Selbst Moers ist eine stabile Stadt, die ebenfalls in der Ballungsrandzone liegt, allerdings mit einem ebenfalls geringen Familienanteil.
Einwohner Viersen hat heute rund 76000 Einwohner. Den höchsten Einwohnerstand verzeichnete die Stadt 1972 mit damals rund 87000 Einwohnern.
Status Viersen war bis zur kommunalen Neugliederung 1970 kreisfreie Stadt. Bei der Neugliederung wurden Süchteln und Dülken eingemeindet.
Kreissitz Die Stadt Viersen wurde im Rahmen der Neugliederung mit dem damaligen Kreis Kempen-Krefeld zusammengelegt. Seitdem ist Viersen Kreisstadt des neugebildeten Kreises Viersen. Der Kreis mit seinen insgesamt neun Gemeinden von Niederkrüchten bis Kempen zählt rund 300000 Einwohner.