Süchtelner Feuerwehr feiert ganz bescheiden

Jubiläum: Zum 125-Jährigen gibt es einen Festakt und einen Tag der Offenen Tür.

Süchteln. Die Freiwillige Feuerwehr Süchteln wird 125 Jahre alt. Der Geburtstag wird am Sonntag, 18. Mai, bescheiden gefeiert mit einem Tag der offenen Tür im und am Gerätehaus am Floriansplatz.

Schon 1465 gab es in Süchteln die Bruderschaft der Heiligen Agatha, die die Menschen gegen das Feuer schützte. 1726 erhielt Süchteln die erste kupferne Brandspritze, 1840 wurde die erste Feuerlöschordnung erlassen. 1857 erließ der Bürgermeister eine neue Feuerlöschordnung. Doch danach existierte die Feuerwehr Süchteln eigentlich nur noch auf dem Papier.

Am 11. März 1883 gründete Bürgermeister Odendahl mittels öffentlichen Aufrufs eine neue Wehr. Es war der Löschzug 1 der Stadt Süchteln. Von 1888 bis 1923 wurden die Löschzüge zwei bis fünf in Sittard, Vorst, Hagenbroich und Dornbusch gegründet. Überlebt hat allein die heutige Löschgruppe Hagenbroich.

Die erste fahrbare Leiter erhielt die Wehr 1913. 1931 gab es das erste motorisierte Fahrzeug. Zuvor waren Pferde im Einsatz. Das neue Feuerwehrgerätehaus in Süchteln wurde 1971 bezogen, das in Hagenbroich 2000. Seit der kommunalen Neugliederung 1970 gehören die Süchtelner und Hagenbroicher Wehren zur Gesamtwehr der Stadt.

Zuletzt hatte die Politik über eine Standortverlegung der Wehr diskutiert. Das Gerätehaus Süchteln ist an seine Belastungsgrenze gestoßen. Der Leiter der Viersener Gesamtwehr, Brandamtsrat Frank Kersbaum: "Zum Standort beziehen wir eine neutrale Position. Sollte sich die Chance ergeben, so ergreifen wir sie. Aber wir fordern keinen neuen Standort, wir warten ab, was da kommt." Auch die Feuerwehren seien vom demografischen Wandel betroffen. Die Tagesverfügbarkeit sei wichtiger, denn je: "Wir müssen noch enger zusammenrücken angesichts des Klimawandels, von Ereignissen wie Kyrill und Stromausfällen."