Viersen: Was ein Kind alles kann mit dem Roller

Die Sicherheit kleiner Verkehrsteilnehmer stand im Kindergarten St. Peter im Mittelpunkt: Das Projekt „Kis“ wurde vorgestellt.

Viersen. Im Gänsemarsch marschieren Marie (5), Sina (3) und Tom (6) hinter Erzieherin Elke Merkentrup. Es geht zur Tür der Mehrzweckhalle des Kindergartens St. Peter. Vor dem Eingang drückt Merkentrup jedem Kind eine Taschenlampe in die Hand. Die Kinder dicht an sich gedrängt, öffnet sie die Tür, geht hinein. "Augen aufmachen", sagt die Erzieherin.

"Ahs" und "Ohs" werden laut. "Ist ja ganz dunkel", ertönt eine Stimme. Aber nicht lange. Drei kleine Taschenlampen leuchten auf, Lichtkegel wandern durch den Raum. "Guck mal, wie das leuchtet" sagt Marie. Der Taschenlampenstrahl trifft einen reflektierenden Tornister. Aus dem Dunkeln strahlen Jacken, Turnschuhe, Blinkies mit Reflektoren.

Eindrucksvoller ist es kaum möglich, Kindern den Zweck reflektierender Gegenstände zu erklären. Draußen warten schon die nächsten Neugierigen, die wissen möchten, was es mit dem "Dunkelraum" auf sich hat.

Rund um die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer drehte sich gestern alles im Kindergarten St. Peter. Das Thema spielt eine große Rolle in Kindergärten, immer wieder wird mit Verkehrssicherheitsberatern der Polizei trainiert. Dennoch war gestern Premiere.

Das von der Deutschen Verkehrswacht entwickelte Projekt "Kinder im Straßenverkehr", "Kis", kam erstmals zum Einsatz. Mit den Verkehrssicherheitsberatern und den Kindergärten St. Peter und St. Elisabeth konnten sich Kinder und Eltern mit dem Thema Straßenverkehr auseinandersetzen.

Bei der Elternbrille standen die Erwachsenen Schlange. Hier konnte Eltern mit eigens konstruierten Brillen das eingeschränkte Sichtfeld von Kindern erleben. Sie mussten einen Parcours u.a. mit Wippe und Balancierbrett absolvieren. Nicht leicht. An anderen Stationen konnten die Kinder spielerisch zeigen, wie weit sie den Anforderungen des Verkehrs gewachsen sind. Die Eltern konnten sehen, was ihre Kinder leisten und womit sie überfordert sind.