Tauben-Fang geplant
Experte soll Tiere wegbringen. Verwaltung sieht Füttern als Problem.
Viersen. Seit Jahren wird über eine Taubenplage in der Viersener Innenstadt diskutiert. Nun sind die Weichen für eine Verringerung der Population gestellt worden: Im August wird ein Schädlingsbekämpfer einen „Fangschlag“ in der Fußgängerzone aufbauen.
Die Tauben sollen dann an einer mindestens 20 Kilometer entfernten Stelle freigelassen werden. Dafür gab der Ordnungsausschuss „grünes Licht“ (bei einer Gegenstimme der Grünen und Enthaltung der Linken).
Der Fachmann hat eine bundesweit gültige tierschutzrechtliche Genehmigung zur Bekämpfung verwilderter Haustauben. So kann er vom 1. August bis zum 15. Februar in jedem Jahr gegen Tauben vorgehen, wenn sie in Schwärmen auftreten (mindestens zehn Tiere pro 100 Quadratmeter). Erste Zählungen in der Fußgängerzone haben ergeben, dass diese Menge in einigen Bereichen vorkommt.
Der Ausschuss hatte sich bereits mehrmals mit der Verschmutzung der Innenstadt und der Beschädigung von Fassaden beschäftigt. Nach einem Bürgerantrag von Winfried Tackenberg, Geschäftsführer der Immobilien- und Standortgemeinschaft Nordstadt, wurden die Überlegungen zu einem Maßnahmenpaket gebündelt.
Werner Dingel (FDP) dankte Tackenberg für die plakative Darstellung des Problems. „So kann das nicht weitergehen“, betonte Dingel. Eine taubenfreie Innenstadt sei nicht zu erreichen, aber die Zahl der Tiere könne wesentlich reduziert werden. Norbert Dohmen (Grüne) hatte Zweifel, dass der Transport über 20 Kilometer sinnvoll sei — die Vögel würden nach Viersen zurückkommen.
Für die Tauben gilt ein Fütterungsverbot in der Stadt. Trotzdem wird immer wieder Futter ausgelegt. Das Verwarngeld für die Ordnungswidrigkeit wird von 15 auf 20 Euro erhöht. Der Erste Beigeordnete Rolf Corsten sagte, manche Taubenfütterer seien „Profis“, denen schwer beizukommen sei.