Bald mit i-Pad in den Kreistag?

Von den Grünen kommt der Vorschlag, Tablet-PCs einzusetzen.

Kreis Viersen. Papier war gestern, Tablet-PC ist heute — beziehungsweise vielleicht ab der nächsten Kommunalwahl?

Es gibt einen Antrag der Grünen, spätestens zur kommenden Wahlzeit des Kreistages die papierlose, digitale Kreistags- und Ausschussarbeit einzuführen. Darüber wird der Organisations- und Personalausschuss am Donnerstag entscheiden.

Die Kreisverwaltung, die in den vergangenen Jahren schon das Papier etwas zurück gefahren hatte, ist nicht abgeneigt. Dazu müssten erst einmal i-Pads (flache Computer der Marke Apple) für rund 400 Euro das Stück angeschafft werden.

Kreisdirektor Andreas Coenen nennt in der Vorlage eine Möglichkeit, über die sicher am Donnerstag diskutiert wird: „Die Kreistagsmitglieder (54 sind es nach der nächsten Kommunalwahl) könnten die Anschaffung eines i-Pads aus ihren monatlichen Aufwandsentschädigungen bestreiten, die derzeit 394,80 Euro betragen.“

Sachkundige Bürger erhalten weiterhin Papier. Sollte der Kreis die Geräte bezahlen, seien je nach Nutzungsdauer entweder alle drei oder fünf Jahre rund 22 000 Euro im Haushalt bereitzustellen.

Ob dies dann wirklich im Vergleich zu Druck und Versand kostengünstiger ist, bezweifelt der Kreisdirektor. Denn für die Erstinstallation würden einmalig 20 000 Euro benötigt. Außerdem weitere Gelder für die Wartung und Lizenzgebühren, so dass sich die nutzerabhängigen Kosten pro Nutzer auf 100 (bei fünf Jahren) beziehungsweise 153 Euro (drei Jahre) belaufen würden.

Derzeit liegen die Druck- und Portokosten für die Kreistagsmitglieder bei rund 137 000 Euro, je Mitglied also 75 Euro. Zu überlegen sei ferner, so die Verwaltung, den dicken Haushaltsentwurf, die Jahresrechnung oder umfangreiche Sitzungsunterlagen elektronisch beziehungsweise auf CD oder USB-Stick zur Verfügung zu stellen.

Der Druck erfolgt bisher über die eigene Hausdruckerei, die jährlich insgesamt rund 4,3 Millionen Kopien erstellt. Der Kreistag, die Ausschüsse und Beiräte benötigen davon jährlich etwa 265 000 Kopien (rund sechs Prozent). schö