Jugend Musiziert in Viersen Junge Talente präsentieren „Draculas Tochter“
Viersen · Beim diesjährigen Wettbewerb Jugend musiziert zählen Kai Wippich und Jan Berger zu den jüngsten Teilnehmenden. Die beiden treten in der Ensemblewertung Klavier und Blasinstrument an. Wie es ihnen vor dem Warm-up-Konzert erging.
Wenn Kai Wippich und Jan Berger von ihren Instrumenten erzählen, dann ist ihnen die Begeisterung dafür anzuhören. Allerdings mischt sich aktuell auch ein wenig Aufregung in die Stimmen und das liegt an dem immer näher rückenden Wettbewerb „Jugend musiziert“.
Der 62. Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ findet am Sonntag, 2. Februar, im Forum des Viersener Kreishauses statt. Doch zuvor sind die Vorbereitungsspiele angesagt. In einer Reihe von öffentlichen Vorspielen, den sogenannten „Rampenlicht – Warm-up Jugend musiziert Konzerten“ können sich die Teilnehmer auf den eigentlichen Regionalwettbewerb Mönchengladbach/Kreis Viersen vorbereiten.
Kai und Jan sind gerade mit ihren Familien in der Kreismusikschule in Viersen eingetroffen, wo ein erstes Vorspielen mit Wettbewerbscharakter stattfindet. Jan führt dabei sein Instrument in einer rechteckigen Tasche mit sich. Der achtjährige Lobbericher spielt Fagottino. Es handelt sich um die kleinere und leichtere Version des Fagotts, die entsprechend für jüngere Kinder besser geeignet ist.
Kai hingegen ist ohne Instrument angereist. „Ich spiele Klavier. Das ist zu groß zum Mitnehmen“, sagt der Siebenjährige, der aus Mönchengladbach kommt, grinsend.
Die beiden gehören zu den jüngsten Teilnehmenden bei Jugend musiziert. Gemeinsam treten sie in der Ensemblewertung Klavier und Blasinstrument an. Dass der Lobbericher und der Mönchengladbacher gemeinsam musizieren verdanken sie der Kreismusikschule, wo jeder einmal in der Woche Unterricht erhält. Kai spielt allerdings in der Willicher Dependance und Jan in der Hauptstelle in Viersen. Der eine hat den Mittwoch als Übungstag und der anderen den Dienstag.
Seit November vergangenen Jahres wird neben dem persönlichen Üben der ausgewählten Stücke auch zusammengespielt. Wobei schon im Sommer 2024 klar war, dass die beiden jungen Musiker zusammen in den Wettbewerb gehen würden. „Ich bin selber Musiklehrerin und habe mit meinem Kollegen, der Kai unterrichtet, über Jugend musiziert gesprochen. Er brachte die Idee ein, dass Kai und Jan zusammen spielen könnten, da sie gut zueinander passen würden“, erinnert sich Mio Kurihara-Wippich. Nach den Sommerferien gab es die Noten für die beiden, sodass schon in Eigenregie geübt werden konnte. Zum Tragen kommen ein Stück von Mozart sowie die Stücke „Frühlingstänzchen“ und „Draculas Tochter“.
Jan empfindet das „Frühlingstänzchen“ für sein Instrument als schwieriger, indes Kai „Draculas Tochter“ als komplexer für das Klavier wahrnimmt.
Dass es Kai einen Hang zur Musik entwickeln würde, war eigentlich vorprogrammiert. Nicht nur, dass seine Mutter als Musiklehrerin tätig ist, sein Vater, Matthias Wippich, ist ein bekannter Opernsänger am Theater Mönchengladbach/Krefeld. „Eigentlich wollte ich Schlagzeug spielen, dafür war ich aber damals noch zu klein. Also habe ich wie Mama mit Klavier angefangen“, sagt Kai, der seit anderthalb Jahren Klavier spielt. Auch bei Jan stand zunächst ein anderes Musikinstrument auf der Wunschliste, und zwar die Blockflöte. „Wir waren, weil ich Blockflöte lernen wollte, am Tag der offenen Tür in der Musikschule, wo man ganz viele Instrument ausprobieren kann. Ich habe mir das Cello angeschaut sowie die Oboe und das Fagott ausprobiert. Die kleine Schwester des großen Fagotts, das Fagottino, hat mir so gut gefallen, dass ich damit angefangen habe“, sagt Jan. Die fließende Technik, korrekt zu blasen und die richtigen Töne zu greifen, faszinieren den Achtjährigen, der vor einem Jahr mit dem Instrument startete.
Neben dem Unterricht in der Musikschule üben die beiden Jungs jeden Tag auch daheim mit ihrem jeweiligen Instrument. Auch wenn die Grundschule und die musikalischen Stunden einen großen Teil vom Tag einnehmen, bleibt aber auch noch Zeit für andere Hobbys. Kai ist ein begeisterter Karatesportler. Jan mag Tischtennis und baut gerne mit Lego.
Inzwischen hat Jan sein Instrument zusammengebaut und es geht gemeinsam mit Kai in den Ernst-Klusen-Saal der Kreismusikschule, wo das Klavier schon wartet. Die Noten werden sortiert. Kai nimmt am Klavier Platz. Ein letzter Blick zwischen den beiden und das Vorspielen unter Wettbewerbscharakter geht los.