Verband für soziale Einrichtungen Was der Paritätische im Kreis Viersen alles macht
Kreis Viersen · Ein neues Zuhause an der Heimbachstraße und ein neues Gesicht im Vorstand – bei der Kreisgruppe Viersen vom Paritätischen gibt es Neuerungen.
Das Allgemeine Krankenhaus Viersen, die Lebenshilfe Kreis Viersen, der Freundeskreis Rollstuhlfahrer Viersen, der Kinderschutzbund Ortsverband Viersen, das Frauenzentrum, der Waldorfkindergarten „Kleiner Wassermann“ oder die Kaufbar in Viersen – so verschieden die einzelnen Gruppierungen auch sind, sie alle haben eins gemeinsam: Sie gehören dem Paritätischen Kreis Viersen an. Aber nicht nur sie sind unter seinem Dach zu finden.
Insgesamt haben sich dort 35 Mitgliedsorganisationen zusammengeschlossen, die in 80 Einrichtungen soziale Dienstleistungen in ganz unterschiedlichen Feldern der sozialen Arbeit anbieten. „Ich glaube, es gibt immer Menschen, die gar nicht wissen, was der Paritätische ist und was wir machen“, sagt Barbara Shahbaz, Kreisgruppen Geschäftsführerin vom Paritätischen. In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt 52 Kreisgruppen, der Kreis Viersen ist eine davon. Es sind allesamt Außenstellen des Landesverbandes.
„Wir sind vor Ort Ansprechpartner für die rechtlich selbstständigen Vereine beziehungsweise die gGmbH, die unsere Mitglieder sind. Wir beraten zu organisatorischen, fachlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen. So bieten wir in Viersen beispielsweise eine Satzungsberatung an. Bei Dingen, die wir selber nicht anbieten vermitteln wir dementsprechend zu den Fachberatungen vom Landesverband“, erklärt Shahbaz. Viersen verfügt zudem über eine Fachreferentin für Kitas, die entsprechende Beratung, angefangen vom Personalschlüssel bis hin zu tariflichen Fragen, bei Kitas und Elterninitiativen leistet.
Nicht zu vergessen sind die beiden Arbeitskreise zu den Themen Behindertenfragen und Armut. „Wir gehen davon aus, dass wir mit unserem Umzug an die Heimbachstraße 19 jetzt für viele Menschen präsenter werden, einfach, weil wir hier sichtbarer sind als wir es an unserer Altadresse am Klosterweiher waren“, sagt Shahbaz. Wo ehemals die Kaufbar war, ist seit Juli vergangenen Jahres der Paritätische zu Hause. Das ist aber nicht die einzige Änderung. Michal Hauser, Leiter der Suchtberatung des Vereins Kontakt-Rat-Hilfe, verstärkt seit Ende Dezember 2024 den Vorstand. „Der Paritätische ist unsere gemeinsame Stimme. Hier werden die Interessen von uns gebündelt. Mit seiner Hilfe können wir den ehrenamtlich agierenden Menschen in den verschiedensten Vereinen mehr Gehör verschaffen. Es ist wichtig über den Tellerrand zu schauen. Wir können die Gesellschaft, in der wir leben, mitprägen. Das geht aber nur, wenn man sich engagiert“, sagt Hauser, der jetzt als stellvertretender Vorsitzender in den Einsatz geht.
Den Vorsitz hat nach wie vor Regina Küppers von der Lebenshilfe Kreis Viersen inne. Sie gehört seit 2000 dem Vorstand an und übernahm 2018 den Vorsitz. „Gemeinsam sind wir stark. Wobei sich jedes Mitglied im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen kann“, sagt Küppers, die über die Jahre ein sehr gutes Netzwerk aufgebaut hat. Ebenfalls zum Vorstand gehört Yusuf Takir vom Mosaikverein Niederrhein und das seit 2022. „Für uns als Mosaikverein Niederrhein stellt die Zugehörigkeit zum Paritätischen eine Win-Win-Situation dar. Als Verein lernen wir über den Paritätischen weitere Vereine kennen, was zu einer guten Netzwerkarbeit führt. Daher finde es wichtig, den Paritätischen mit meiner Vorstandsarbeit ebenso zu unterstützen“, sagt Takir.
Shahbaz erinnert in diesem Zusammenhang daran, wie schwer es Vereinen generell fällt ehrenamtliche agierende Menschen zu finden, die sich zudem noch in der Vorstandsarbeit einbringen. „Wenn es hier keine Nachfolgen gibt, werden sich viele Vereine auf Dauer gesehen auflösen“, sorgt sie sich.
Beim Paritätischen selber geht es mit Volldampf ins Jahr 2025. Geplant sind unter anderem zwei Veranstaltungen mit der Politik zur Kommunalwahl. „Wir wollen bei diesen Veranstaltungen nicht das Parteiprogramm abgespult bekommen, sondern haben einen gezielten Fragenkatalog vorbeireitet, der auch unsere Belange betrifft“, sagt Küppers. Dazu kommen der traditionelle Tag des Paritätischen, der gemeinsam mit dem BIS für den 26. Juli organisiert wird.