Neuer Vorstand der Kreisgruppe Neuss von „Der Paritätische“ „Von der Politik kommt ja keiner mehr fragen“
Rhein-Kreis/Neuss · Der Paritätische im Rhein-Kreis, der aktuell 41 Mitgliedsorganisationen zählt, stellt sich unter einem neuen Vorstand neu auf. Die neue Vorsitzende will dabei wieder den direkten Draht zur Politik suchen.
Jahre nach ihrem Abschied aus der Kommunalpolitik in Stadt und Kreis stellt sich Angelika Quiring-Perl im Alter von 77 Jahren noch einmal einer großen Aufgabe. Sie tritt an die Spitze der Kreisgruppe Neuss des Paritätischen, der aktuell 41 Vereine und Initiativen der Wohlfahrtspflege repräsentiert. Ihre politische Prägung bringt Quiring-Perl mit und ein, denn sie will in die politischen Fraktionen gehen und dort, wo für die Mitgliedsorganisationen wichtige Entscheidungen vorberaten werden, für deren Sache werben. „Die“, sagt sie mit Blick auf die Politiker, „kommen ja nicht mehr fragen.“
Zum neuen Vorstand der Kreisgruppe gehören weiterhin Petra Nöhre vom VdK, die vom Bundesverband für Kindertagespflege entsandte Meerbuscherin Inge Losch-Engler und als Neuzugang Umut Ali Öksüz an, der Vorsitzende des Vereins Interkulturelle Projekthelden. Gemeinsam hat sich der bereits konstituierte Vorstand vorgenommen, das Marketing und vor allem die Präsenz in den sozialen Medien auszubauen, um, wie es Losch-Engler formuliert, „auch ganz andere Menschen und Selbsthilfeorganisationen anzusprechen“. Und sie nehmen sich drei Veranstaltungen vor: Die Teilnahme am „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ am 26. April, bei dem es schwerpunktmäßig um psychische Erkrankungen gehen wird, eine Präsenz beim Selbsthilfetag Ende September sowie eine Diskussionsrunde zur Kommunalwahl mit Bürgermeisterkandidaten. Die ist für den Mai oder Juni geplant.
Wenn Quiring-Perl, die im Paritätischen die Lebenshilfe Neuss repräsentiert, die politischen Entscheider ins Visier nimmt, dann tut sie das mit der Absicht, denen klarzumachen, dass der Paritätische anders ist als etwa die kirchlichen Sozialverbände. Das fängt schon damit an, dass alle angeschlossenen Vereine und Einrichtungen rechtlich selbstständig sind und immer im eigenen Namen handeln. Der Paritätische will nach seinem Selbstverständnis diese mit Fachberatung unterstützen.