Umbauprojekt in Viersen-Süchteln Süchtelns Bibliothek öffnet erst ein Jahr später

<irwordspace style="word-spacing 025em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Süchteln</irglyphscale></irwordspace> · Sie soll Viersens modernste Stadtteilbibliothek werden – barrierefrei, mit 24-Stunden-Service. Allerdings kommt es beim Umbau des Gebäudes in Süchteln zu massiven Verzögerungen.

Beim „Tag der Städtebauförderung“ im Juni 2024 präsentierten Mitarbeiter der Stadtverwaltung Pläne für die Stadtteilbibliothek.

Foto: Bianca Treffer

Ein wesentlicher Bestandteil des Stadtentwicklungskonzepts für Süchteln wird deutlich später fertig, als ursprünglich geplant. Das geht aus einer Sitzungsvorlage für den nächsten Kulturausschuss am Dienstag, 28. Januar, hervor. Demnach wird der Umbau der Stadtteilbibliothek Süchteln nicht bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Woran liegt’s? Und wann soll die Bibliothek nun stattdessen eröffnen?

„Angesichts der Komplexität des Gesamtprojekts sowie der zwingenden Notwendigkeit der Einhaltung der komplexen Fördermittelrichtlinien und der Vorgaben des Vergaberechts verlängert sich der ursprünglich geplante Durchführungszeitraum insoweit, dass jetzt mit einem Projektende Ende 2026 zu rechnen ist“, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung.

Vor zweieinhalb Jahren hatte der Kultur- und Partnerschaftsausschuss die Beantragung von Landesmitteln beschlossen, um die Stadtteilbibliothek Süchteln zu einem sognannten Dritten Ort und einer Open Library umbauen zu können. Dabei geht es um eine Summe von gut 275.000 Euro. Das Geld wurde bereits vor knapp zwei Jahren bewilligt. Zusätzliche Fördergelder für den Umbau fließen über ein Förderprogramm für das integrierte Stadtentwicklungskonzept Süchteln.

Eigentlich sah zunächst alles so aus, als würde der Zeitplan eingehalten. Bei der Antragstellung hatte die Stadtbibliothek sogar einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragt. Schon vor Vorliegen des endgültigen Bescheids konnte die Stadt mit der Vorbereitung für eine Online-Bürgerbeteiligung im Stadtteil Süchteln beginnen. Gefragt war, was sich die Bürger von ihrer Stadtteilbibliothek wünschen.Doch danach hakte es, nicht zuletzt der Vielschichtigkeit des Umbaus geschuldet:Neben dem Geschäftsbereich IV, der zuständig für Ausschreibungen, Vergaben, Koordination und Überwachung aller hochbaubezogenen Gewerke und Fachplanungsleistungen wie Tragwerksplanung, Technische Gebäudeausrüstung und Brandschutz zuständig ist, erarbeitet die Stadtbibliothek mit einem externen Planer das Konzept für die Inneneinrichtung, Open-Library-Technik und Veranstaltungstechnik. „Die Klärung der in beiden zuständigen Bereichen notwendigen Vergabeverfahren bedurfte eines längeren Zeitfensters, dies umso mehr, als eine detaillierte Schnittstellenabstimmung zwischen den beiden städtischen Fachbereichen zwingend notwendig ist“, heißt es zur Erklärung in der Vorlage.

Die Vergabe der Inneneinrichtung sowie spätere Vergabe der Möbelausschreibung sollte zunächst ohne Teilnahmewettbewerb durchgeführt werden, da grundsätzlich die Anzahl der Planungsbüros, die eine Expertise im Bibliotheksbereich nachweisen können, überschaubar ist. „Bei den Vorbereitungen zu einer Verhandlungsvergabe ohne Teilnahmewettbewerb zeigte sich aber, dass sich hierauf nur wenige Bieter beteiligt haben“, teilt die Verwaltung mit. „Als öffentlicher Auftraggeber ist die Stadt Viersen verpflichtet, ausreichend Wettbewerb herzustellen.“ Da nicht abschließend bestätigt werden konnte, dass deutschlandweit nicht doch noch andere Büros über Eignung, Interesse und Kapazität verfügen, um sich am Verfahren zu beteiligen, wurde zusätzlich eine Verhandlungsvergabe mit Teilnahmewettbewerb eingeleitet. Zwei Planungsbüros kamen in die engste Auswahl und konnten Referenzbibliotheken und Referenzobjekte benennen.

Die beiden bisher verbliebenen Bieter wurden im Dezember 2024 von der Zentralen Vergabestelle zur

Angebotsabgabe aufgefordert und werden im Zuge des Auswertungsverfahrens bewertet, so dass eine Entscheidung noch in diesem Monat erwartet wird.

Spätestens Anfang März sollen die Tragwerksplanung sowie Technische Gebäudeausrüstung vergeben werden. Die im Zuge des Stadtentwicklungs-Projektes bereitsgeplante Rampe vor der Bibliothek für einen barrierefreien Zugangs soll noch in diesem Jahr gebaut werden. Die übrigen Baumaßnahmen werden voraussichtlich erst 2026 starten.