Als möglicher Standort nicht berücksichtigt „Bibliothek wäre in der Concordia ideal“: Barmer Bezirksbürgermeister äußert Unmut über Entscheidung

Wuppertal · In der Sitzung der Bezirksvertretung Barmen hat Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke seinen Unmut darüber geäußert, dass die Concordia auf dem Werth als möglicher Standort für die Zentralbibliothek nicht genügend berücksichtigt werde.

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Das Potenzial sei nach seiner Einschätzung erheblich größer als der von der Verwaltung favorisierte Standort in der ehemaligen Kaufhof-Filiale in Elberfeld. Im Mai 2024 hatte die BV Barmen auf Antrag der CDU-Ratsfraktion beschlossen, die Verlegung der Zentralbibliothek ins Zentrum des Stadtbezirks zu prüfen. Das Concordia-Gebäude verfüge über seit langer Zeit leer stehende Räume entsprechender Größe.

Eine Studie hatte im vergangenen Jahr die drei Optionen geprüft – neben der Concordia und dem Kaufhof war auch die AOK-Geschäftsstelle an der Bundesallee im Spiel. „Die Studie schloss mit dem Ziel ab, ein Konzept für den Kaufhof zu entwickeln und dabei Einzelhandel mit der Bibliothek zu kombinieren.“ An zweiter Stelle sei zwar die Barmer Option gelandet, „das halte ich für erfreulich“, so Lücke, wesentliche Rahmenbedingungen würden aber außer acht gelassen. Mit der Unterbringung der Zentralbibliothek in der Concordia könnte die Stadtteilbibliothek im benachbarten Haus der Jugend integriert werden, hieß es damals schon im Antrag der CDU. So ergäben sich Möglichkeiten für neue Nutzungen im Haus der Jugend. Zudem verfüge kein anderer Standort in seiner Nähe über so viele Schulen und liege „inmitten aller denkbaren Verkehrsanbindungen“, argumentiert Lücke weiter. „Ich behaupte, der Standort Barmen ist der bessere.“

Inzwischen habe die Gesellschaft Concordia selbst eine Studie in Zusammenarbeit mit der Bergischen Uni angestrengt, um ein Konzept für die Nachnutzung zu prüfen. Sie sei zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Concordia als Kulturstandort sehr gut eigne. Darüber hinaus gebe es mittlerweile Interessenten mit anderen Konzepten, darunter ein Investor aus der Wohnungswirtschaft sowie eine Wuppertaler Stiftung, teilt Lücke mit. „Das alles ficht den Verwaltungsvorstand der Stadt aber nicht an.“ mag