Event in Viersen Das sind die Macher des Festivals „Zur wilden Hilde“
Viersen · Die Wilde Hilde – so eine wünscht man sich in seinem Leben. „Die ist einfach die beste Gastmutter. Und ein bisschen verrückt. So wie wir.“ Die Organisatoren des neuen Festivals auf der Wiese am Steinlabyrinth sind begeistert. Wann es stattfindet und worauf Gäste sich freuen dürfen.
Das Wetter zeigt sich im besten Festival-Modus. Leichter Nieselregen. Nur die Temperaturen sind zu niedrig. Wir treffen die Organisatoren der „Wilden Hilde“. Lara Valsamidis, Oliver Leonards, Sean Fairhurst und Marius Spiekermann.
Die Vier kennen sich von vielen gemeinsamen Veranstaltungen. Sie sind Event-Profis. Über sich selbst möchten sie nicht sprechen. „Wir sind ganz normale Menschen. Vielleicht ein bisschen verrückt...“ Fast alle sind Mitte 30. Ihnen ist vor allem die Hilde wichtig. Sie haben Spaß daran, Begegnungsorte zu schaffen. „Wir haben Freude am Veranstalten und großen Spaß an dieser Herausforderung“, sagt Sean Fairhurst. Und eine gute Portion Schabernack ist offenbar auch immer sehr hilfreich. Hilde sieht das genauso.
Warum ausgerechnet ein Festival in der Kreisstadt? „Viersen ist ein einzigartiger Standort“, sagt Marius Spiekermann. „Die Menschen empfangen einen mit offenen Armen und die Hilfsbereitschaft ist sehr groß.“ Das ist nicht überall so. Das Event-Team versucht, die Festival-Kultur in Viersen aufrechtzuerhalten. Vor allem, weil letztes Jahr kein Festival möglich war. Aus finanziellen Gründen. Dabei kommt es Ihnen auf ein starkes regionales Zusammengehörigkeitsgefühl an. „Festivals sind Aufenthaltsorte. Auch abseits der Bühne finden Begegnungen statt“, sagt Oliver Leonards. „Alles hat einen engen Bezug zum Ort und der Umgebung.“ Deshalb werden vor allem Besucher aus der näheren Region angesprochen. „Manche kommen sogar mit dem Fahrrad oder lassen sich bringen.“ So konnte man es bei den Vorgänger-Festivals „Eier mit Speck“ und „Da ist was im Busch“ beobachten. Aber auch Besucher von weiter weg interessieren sich für ein Festival mit familiärem Flair. „Da gibt es eine richtige Community. Das hat etwas Ausflug- und Freizeitmäßiges“, sagt Sean Fairhurst.
Die Idee zur Hilde kam den Vieren bei einem gemeinsamen Brainstorming. Die Planer haben sich viele Gedanken gemacht. Ein dichtes Konzept erstellt. Eines, was Bilder erzeugt. Bilder, die jedem irgendwie vertraut sind. Mit viel Retro-Nostalgie. Eine Atmosphäre von Nähe und Zusammengehörigkeitsgefühl. „Hier bist du richtig!“ Genau dieses Gefühl will die Hilde vermitteln. „Das kann nicht nur die Oma sein, sondern auch die Stammkneipe um die Ecke“, sagt Lara Valsamidis.
Kiez-Atmosphäre in Viersen. Um dieses Gefühl zu transportieren, greifen die Vier tief in die Retro-Kiste. Profilbilder der Veranstalter wurden mittels KI zu täuschend echten Darstellungen im Stil der Siebziger Jahre verändert. Eine Projektionsfläche für Erinnerungen. Allerdings möchten die Veranstalter alle Altersklassen ansprechen. Das Tagesfestival ist für Eltern und Kinder gedacht. Ein Kind unter 14 Jahre zahlt in Begleitung eines erwachsenen Vollzahlers keinen Eintritt. „Das ist das, was wir möglich machen wollen“, sagt Oliver Leonards. „Alle sollen sich sicher fühlen können. Hier gibt es einen sicheren und geschützten Ort.“
Wie würdet ihr die Wilde Hilde kurz beschreiben? „Das ist einfach die beste Gastmutter. Die ist verrückt, offen und macht Quatsch. Die lebt den Spaß und lässt auch schon mal fünf gerade sein“, sagt Marius Spiekermann. „Sie liebt Riemchentorte und versucht immer mal wieder mit dem Rauchen aufzuhören.“ Alle vier sind sich einig, dass für Hilde der Spaß und der Kontakt von Menschen im Mittelpunkt steht. Egal woher.
Acht Bands werden auf der Festival-Bühne auf der Wiese auftreten. Gefällt den Veranstaltern ein Act besonders gut? „Alle Acts sind Lieblingsbands“, sagt Marius Spiekermann. „Sieben Bands stehen schon fest, eine fehlt uns noch.“ Und das soll am liebsten eine lokale Band sein.
Werden wir die Hilde jetzt regelmäßig zu Gesicht bekommen? „Hilde soll von uns aus jedes Jahr stattfinden“, sagt Lara Valsamidis. „Aber das müssen wir noch mit der Stadt Viersen abklären.“ Denn die Kosten sind hoch und für die Infrastruktur benötigt es Unterstützung.
Das Konzept kommt gut an. 800 der geplanten 1500 Tickets sind bereits verkauft. Auf der Wiese wird es neben der Bühne auch einen Biergarten und einen Food-Bereich geben. Und richtige Toiletten mit echter Keramik.