Markt und Einkaufssonntag in Viersen-Süchteln Süchteln im Umbruch - Stadtfest als Anziehungspunkt

Viersen-Süchteln · Süchteln ist im Umbruch. Einzelne Geschäfte haben geschlossen. Zu entdecken gibt es noch einiges, wie das Stadtfest „Süchtelner Vielfalt“ zeigt.

Die „Süchtelner Vielfalt“ gehört zu den großen Stadtfesten im Ortsteil.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Beim dreitägigen Stadtfest „Süchtelner Vielfalt“ zeigt sich das Zentrum nicht nur im Zeichen von Genuss und Kultur, sondern es wird auch richtig voll. Erst recht, wenn das Wetter schön ist, der Himmel blau und die Sonne scheint. Auf viel Kundschaft insbesondere am verkaufsoffenen Sonntag, der von 13 bis 18 Uhr zum „Heimat shoppen“ einlädt, freut sich etwa Joana Windgen von der Buchhandlung „Frau Eule“. Ihre Erfahrung: Gerade der Einkaufssonntag sei bei den Kunden beliebt. Auch am Samstag hat sie die Öffnungszeiten bis 18 Uhr verlängert.

Auf viel Resonanz hofft auch Geschäftsfrau Beata Viniarczyk. Sie führt seit einem Jahr das Kindermodengeschäft „Perle fashion“ an der Hochstraße 85. Noch. Denn sie plant etwas Neues: In rund einem Monat wird sie in die Süchtelner Fußgängerzone umziehen, an die Hochstraße 29, wo zuvor das Kindermodengeschäft „Yellow Pinguin“ beheimatet war. Dann wird Viniarczyk auch, wie sie ankündigt, ihr Sortiment „um Spielwaren erweitern“.

Rund um den Lindenplatz wird, wie hier 2023, erneut französisches Flair herrschen.

Foto: Buschkamp

In Süchteln herrscht Umbruch. Neben Traditionsgeschäften wie etwa dem Schoko-Lädchen, das Petra Kitschen-Görtz von ihrem Vater übernahm und seit 40 Jahren besteht, und etablierten jüngeren Läden wie der Buchhandlung von Windgen gibt es auch manchen Leerstand. Etwa wird seit Januar 2024 für das Unverpackt-Café an der Hochstraße 15 eine Nachfolge gesucht. Und die Weinboutique „Frau Hauptmann“ von Jennifer Hauptmann ist nach dreieinhalb Jahren seit Ende Mai 2024 am Standort geschlossen und stattdessen nur online zu finden. Ein nächstes Event hat Hauptmann bereits geplant: Am Donnerstag, 4. Juli, heißt es von 18 bis 21 Uhr wieder „Book & Beats“ in der Buchhandlung „Frau Eule“; dort gibt es auch im Vorverkauf die Tickets zum Stückpreis von zehn Euro, inklusive Getränk und Pommes frites.

Beliebt bei der „Süchtelner Vielfalt": der französische Markt, der etwa mit Käse lockt.

Foto: Buschkamp

Bei der „Süchtelner Vielfalt“ erhalten die örtlichen Händler und Gastrononomen Verstärkung von auswärts. Am Freitag, 14. Juni, beginnt um 18 Uhr das beliebte Stadtfest und bringt französisches Flair, Genussfreude, Literatur und Kunst in den Stadtteil. Der französische Markt auf dem Lindenplatz wird aufgebaut und öffnet um 18 Uhr. Am Samstag, 15., und am Sonntag, 16. Juni, kann dort jeweils ab 11 Uhr gebummelt werden. Das Markt-Sortiment umfasst allerlei Kulinarisches und Landestypisches: wie etwa französische Backwaren und unterschiedliche Wurstsorten, Quiche, Kuchen, Produkte aus dem Baskenland, Lavendel und Seife aus der Provence sowie Wein und Schmuck.

Bei schönem Wetter, wie hier 2023, lockt das Fest zahlreiche Menschen zum Bummeln nach Süchteln.

Foto: Buschkamp

Beim Büchermarkt in der Fußgängerzone auf der Hochstraße präsentieren am Samstag, 15. Juni, ab 11 Uhr, ausgewählte Antiquariate Bücher aller Art; es sind fünf mehr als im Vorjahr. Dazu gehören literarische Erstausgaben und Exilliteratur, Reiseführer und Reisebeschreibungen aus dem 19. Jahrhundert ebenso wie Bände über Kunst, Fotografie, Geschichte, Philosophie und Architektur. Wer sich für Süchteln und die Region interessiert, findet heimatkundliche Schriften, dazu gibt es weitere Sachbücher und – ideal für die Ferienzeit – eine große Auswahl an Taschenbüchern.

Stets beliebt: die Stände beim Büchermarkt in der Fußgängerzone.

Foto: Buschkamp

Das Weberhaus wird am Samstag, 15., und am Sonntag, 16. Juni, jeweils von 11 bis 18 Uhr, zur Kunsthalle. Noch mehr Kunst gibt es im Süchteln-Büro auf der Tönisvorster Straße, das dann einmal mehr zu einer „Kleinen Galerie“ wird. Die Organisatoren Richard Caelers und Daniel Borberg kündigen ganz unterschiedliche Werke an: Das Spektrum reicht von der Malerei und Fotografie bis zu Skulpturen und bildhauerischen Objekten. Dabei ist unter anderem der Kunst-Nachwuchs vertreten, etwa die Jugendwettbewerbs-Siegerin Jara Heyer oder der Autor und Musiker Klaus Maria Müller-Hoberg.

Warum das Fest für die Stadt wichtig ist: „Es setzt einen markanten Impuls mit hohem Stellenwert für den Einzelhandel im Stadtteil.“ Die Besucherzahl im Süchtelner Zentrum erhöhe sich deutlich. Es gebe die Chance, die Süchtelner Innenstadt und die Vielfalt der Angebote vor Ort zu präsentieren - im besten Fall würden aus Besuchern Kunden.