Viersen: Barrieren beseitigen
Vereine und Gruppen informierten beim Aktionstag über die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung.
Viersen. Noch immer nicht selbstverständlich: die Integration behinderter Menschen. Darum lud der Arbeitskreis für Behindertenfragen Viersen am vergangenen Samstag zur "Aktion Grundgesetz" auf dem Viersener Sparkassenvorplatz.
Gut ein Dutzend Vereine und Gruppen, die sich für behinderte Menschen einsetzen, machte mit. Mit dem Gleichstellungstag wollten sie auf die Bedürfnisse und Nöte von Behinderten aufmerksam machen.
Seit Jahren setzt sich der Arbeitskreis für Behindertenfragen in der Stadt Viersen mit dem Dülkener Heinz-Jürgen Antwerpes (70) an der Spitze für Behinderte ein. Dazu gehört auch die "Aktion Grundgesetz" anlässlich des europäischen Protesttages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Das Schwerpunktthema am Samstag: "Teilhabe für Alle - Wer vorher nicht ausgegrenzt wird, braucht nachher auch nicht integriert werden".
Neben dem Arbeitskreis für Behindertenfragen waren auch viele andere Organisationen von der Lebenshilfe über den MS-Kontaktkreis Viersen II, die Freiwilligenzentrale bis hin zur Wohnberatung der Stadt Viersen beim Aktionstag dabei. Sie informierten, was für Menschen mit Behinderung noch getan werden muss und wie man eine behindertenfreundliche Gesellschaft schafft. Eine Bildwand zeigte Stationen, an denen es in Viersen Veränderungen geben muss. Denn auch in der Kreisstadt gibt es noch bauliche Hürden für Menschen mit Behinderung. Ein barrierefreies Viersen ist trotz zahlreicher Anstrengungen bislang nicht erreicht.
Thema beim Aktionstag war auch der Begriff "Inklusion". Gemeint war damit der Verzicht auf Sondereinrichtungen für Menschen mit Behinderung. Künftig sollen laut UN-Behindertenkonvention alle Lebensbereiche darauf hin untersucht werden, ob sie für die Integration von Menschen mit Behinderung offenstehen. So soll die Einbindung von Behinderten in die Gesellschaft zum Normalzustand werden.