Viersen investiert in Schulen, Grün und Freizeitangebote Das sind die größten Vorhaben der Stadt
Viersen · Im Stadtgebiet ändert sich viel: Schulen werden für die Betreuung und Verpflegung ausgebaut und saniert, Freizeit-Angebote werden besser, mehr Grün wird geschaffen. Doch es gibt ein XXL-Vorhaben.
Für einige Projekte haben Politiker die Entscheidungen getroffen, so dass jetzt geplant und mittelfristig gebaut werden kann. Andere starten in diesem Jahr. Das sind die größten Vorhaben:
Entwicklung für Süchteln
Süchteln soll attraktiver werden - mit einer neu gestalteten Fußgängerzone (Kostenprognose: 1,7 Millionen Euro) und einer von Grund auf sanierten Stadtteilbücherei. Sie soll nicht nur mit einem Aufzug und einem neuen Eingang barrierefrei werden, sondern als „Dritter Ort“ auch ein kultureller Treffpunkt. Der Umbau soll in diesem Jahr starten; er wird voraussichtlich laut Technischer Beigeordneter Susanne Fritzsche „gut ein Jahr“ dauern. Zeitweise wird die Bibliothek schließen. Die Gesamtkosten werden auf rund 1,3 Millionen Euro geschätzt. Land und Bund steuern 984 000 Euro zu.
Millionen für Rettungswache
Dass die Rettungswache in Dülken nicht mehr genügt, steht fest — zu marode ist die Substanz, zu klein ist die Fläche. Dort besteht laut dem aktuellen Brandschutzbedarfsplan Druck. „In Dülken sind dringend bauliche Maßnahmen notwendig, um die umfassenden Handlungsbedarfe abzustellen und auch dieses Feuerwehrgerätehaus auf einen neueren Stand zu bringen.“ Es gebe „weitreichende funktionale Mängel“. Eine neue Feuerwache am Ransberg wird rund 25 Millionen Euro kosten. Doch bereits jetzt ist klar: „Der Hochbau wird in den kommenden Jahren bestimmt vom Neubau der Rettungswache in Dülken“, erklärt die Stadt. Das Mammut-Projekt wird in diesem Jahr geplant, aber erst im folgenden Jahr beginnen. Bevor der Bau starten kann, muss eine neue Stichstraße angelegt werden. Das kostet rund 500 000 Euro. Hinzu kommen weitere notwendige Investitionen in die Feuerwehr-Standorte Hagenbroich, Viersen-Süd, Boisheim und Rahser.
Geld für Grün
Die Stadt plant, die bereits 2021 begonnene Pflanzoffensive fortzusetzen. Damit will sie Bäume im Stadtgebiet ersetzen, die durch die Hitzeperioden eingegangen sind. Bis April wird die Stadt allerdings erst mal das Budget aus dem vergangenen Jahr verpflanzen. „Danach wird eine Bilanz gezogen und gezielt überlegt, wie weitergemacht wird“, erläutert Stadtsprecher Frank Schliffke. Dazu stehen im Etatentwurf 100 000 Euro bereit.
Investitionen in Schulen
Dabei geht es um den Ausbau des Offenen Ganztags und um Sanierungen. Um den Rechtsanspruch für OGS-Betreuung zu erfüllen, muss die Stadt Gruppenräume und Mensen schaffen. An acht städtischen Grundschulen sind eigene Mensen geplant. Kostenprognose: 23,4 Millionen Euro. Dafür läuft die Planung.
Das größte Einzel-Vorhaben ist die Erweiterung der Körnerschule, zu der auch eine Mensa gehört. Dies werde, so die stellvertretende Stadtkämmerin Birgit Wöltering bei der Einbringung des Etatentwurfs, „mit hoher Priorität betrieben“. Das Zentrale Gebäudemanagement hat die Unterlagen für die ersten Ausschreibungen erstellt; sie sollen zeitnah auf den Markt gebracht werden. Der Bau soll im Juli 2025 starten und in 18 Monaten fertig sein. Für Planungen ist eine Million Euro im Etat-Entwurf vorgesehen.
Weitere Schulsanierungen stehen an. Zudem wird die 2022 begonnene energetische Sanierung des Boisheimer Standort der Paul-Weyers-Schule fortgesetzt. Der dort vorgesehene Eisspeicher sorgt für höhere Kosten (800 000 Euro). Und: Der Pausenhof der Johannes-Kepler-Realschule soll ein neues Gesicht erhalten. Kostenprognose: 370 000 Euro.
Freizeitmöglichkeiten verbessern
Investitionen in die Sport- und Freizeitanlage „Hoher Busch“ sind der größte Einzelposten. Nach einer ersten groben Schätzung geht die Stadt von rund 4,4 Millionen Euro Kosten aus. Damit sollen eine beleuchtete Laufstrecke, Pumptrack, eine Calisthenics-Anlage, ein Kiosk und eine Eventfläche; gerade letztere ist politisch bisher umstritten, finanziert werden. Im Etat-Entwurf 2024 ist rund eine Million Euro eingeplant.
Zudem ist eine Umgestaltung der Sportanlage Löh für 710 000 Euro geplant. Auch die beiden Bolzplätze Berliner Höhe und Balbinastraße sollen ertüchtigt werden: Im Etatentwurf sind dafür rund 41 000 Euro veranschlagt. Um die Umgestaltung der Spielfläche an der Josef-Steinbüchel-Straße abzuschließen, sollen 70 000 Euro investiert werden.
Mobilitätswende
136 000 Euro stehen im Etat-Entwurf bereit für neue Fahrradabstellplätze an den Bahnhöfen Dülken und Boisheim. Die Aufträge sollen 2024 vergeben werden. Der Bau startet ein Jahr später. Am Bahnhof Viersen soll ein Parkdeck als ÖPNV-Verknüpfungspunkt errichtet werden; das muss 2024 geplant werden (Planungskosten: 76 000 Euro). Dazu kommt eine Fahrradstation (Planungskosten für 2024: 23 000 Euro). Voraussetzungen dafür sind, dass Viersens Politiker zustimmen und dass die Stadt Geld aus einem VRR-Förderprogramm erhält. Die Kostenprognose liegt bei 1,3 Millionen Euro.