Viersen: Die geplante Irmgardis-Geriatrie

Der 1. Januar bringt große Veränderungen. Die WZ sprach darüber mit Geschäftsführer Hans-Willi Wefers.

Viersen. In wenigen Tagen ist es soweit. Nach 137 Jahren gibt das katholische Krankenhaus Sankt Irmgardis seine Eigenständigkeit auf und wird eine GmbH - mit Beteiligung des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) in Viersen und der Sankt-Franziskus-Stiftung in Münster.

Die Süchtelner Pfarre Sankt Clemens ist eigentlich "raus". Doch nicht so ganz: Im Aufsichtsrat der Irmgardis-Krankenhaus GmbH ist sie noch mit zwei Sitzen vertreten. Die hat auch das AKH, während die Franziskus-Stiftung Münster drei Sitze im Aufsichtsrat hat. Die Geschäftsführung in Süchteln, die bisher Hans-Willi Wefers (62) allein hatte, teilt er sich ab dem 1. Januar mit Thomas Axer und Klaus Goedereis.

Umgekehrt ist Hans-Willi Wefers Mitglied der Geschäftsführung des Allgemeinen Krankenhauses. Ferner sind dort in der Geschäftsführung tätig Gerold Eckardt und Thomas Axer. Die Sankt Clemens-Pfarre als bisheriger Träger des Krankenhauses erhält 34 Jahre lang von der neuen GmbH eine Erbpacht von jährlich 100000 Euro.

"Wir haben bereits Überlegungen angestellt, wie es in unserem Haus weitergehen soll", sagt Hans-Willi Wefers. "Allerdings können wir gegenüber dem Land erst nach dem 1. Januar tätig werden."

Die neue Gesellschaft will der demografischen Entwicklung Rechnung tragen und hofft, dass das Land und die Krankenkassen sie auf diesem Weg begleiten. Wefers: "Wir möchten für den Westkreis des Kreises Viersen mit seinen rund 180000 Einwohnern eine geriatrische Abteilung mit 55 Betten schaffen." Der Antrag soll zu Beginn Jahres an das Land gestellt werden.

Derzeit hat das Haus 144 Betten. Das sind 93 in der Inneren Abteilung und 51 in der chirurgischen Abteilung. Diese Bettenzahl soll im Zuge der Einrichtung der Geriatrie zurückgefahren werden auf 60 in der Inneren Abteilung und 40 in der Chirurgie. Sollte dies nicht genehmigt werden, so soll es in Süchteln bei 144 Betten bleiben.

Der Altbau, der quer zur Tönisvorster Straße steht und der nicht unter Denkmalschutz steht, soll für den Neubau abgerissen werden. Der Altbau direkt an der Tönisvorster Straße soll stehenbleiben. Mit diesem Neubau verbunden ist die Schaffung einer neuen Patientenaufnahme. Außerdem soll die Cafeteria vergrößert und zentraler im Haus angesiedelt werden.

Die ambulante kardiologische Reha würde damit auch abgerissen. Alle angedachten baulichen Maßnahmen sollen bis 2015 verwirklicht werden. Es sind Investitionen von rund 4,5 Millionen Euro vorgesehen, wovon, so Wefers "die Hälfte jetzt schon zur Verfügung steht".

Im Westen des Kreises Viersen gibt es bisher kein Krankenhaus mit einer Geriatrieabteilung.