Kreis Viersen. "Wisst Ihr noch, mein Räderpferdchen, Malchens nette Schäferin? Jettes Küche mit dem Herdchen und dem bunt bemalten Zinn?" Das alte Weihnachtslied beschreibt die Kinderwünsche und Geschenke vor gut hundert Jahren. Und heute? Muss es immer die Playstation sein? Womit lockt das Christkind im Kreis Viersen die Kinder? Unsere Redaktion hat sich kurz vor dem großen Fest im Kreis Viersen umgehört.
In den Kindergärten sind die Wunschzettel natürlich längst geschrieben. Teilweise sind sogar schon die Antworten vom Christkind da - nur eben noch keine Geschenke. Und die Spannung steigt. Jana und Theresa wünschen sich "Glitzerbügelperlen" und ein Mini-Krankenhaus.
Carlotta möchte ein Puppenhaus und ein Bett für ihre Puppe haben. Silas hätte gern einen Hubschrauber, Jan-Fiete einen Krankenwagen und ein Spiel mit Lok. Zoe hat einen Aufziehhund auf ihren Wunschzettel geschrieben.
Martins Wunsch ist schon ausgefallener: Er möchte einen Regenbogen haben. Und an seinen kleinen Bruder Jakob hat er auch gedacht: Der soll einen Kuschelstern bekommen.
Bei den etwas älteren, die gerade zum letzten Mal für das Krippenspiel am Heiligen Abend proben, sind die Wünsche klarer formuliert. Pauline, acht Jahre, hätte gerne einen Berner Sennenhund. "Eigentlich einen echten", sagt sie. "Aber es darf auch einer aus Stoff sein", fügt sie nach einem Moment des Nachdenkens hinzu.
Die ein Jahr ältere Judith hat vergangenes Jahr den Reiterhof von Playmobil bekommen, jetzt hätte sie gerne das Zubehör: "Einen Pferdeanhänger, die Waschstation und den Reitplatz", zählt sie auf. Der Reiterhof steht bei Annika (8) auch ganz oben auf der Wunschliste. "Und zwei kleine Korbsessel mit Tisch für mein Zimmer."
Kerstin, neun, wünscht sich eine Umhängetasche und ein Palästinensertuch, das es in die Welt der Mode geschafft hat. "In Schwarz-Weiß oder mit Totenköpfen", erklärt sie. "Rot wäre nicht so toll." Johanna hat inzwischen vergessen, was sie sich gewünscht hat.
Der vierjährige Nils hüpft ganz aufgeregt durch die Gegend. "Ich wünsche mit eine Carrera-Bahn mit hundert Autos", ruft er. "Mein Bruder ist ein ziemlicher Alberling", kommentiert Nadja (8) und verdreht die Augen.
Apropos Carrera-Bahn: Am Morgen, bevor die Wunschzettel geschrieben wurden, verkündete Fynn seiner Mutter, dass er sich eine solche Spielzeug-Rennstrecke wünsche. Seine Mutter schaute etwas unglücklich und versuchte, ihm zu erklären, dass er ihrer Ansicht nach noch etwas zu klein dafür sei.
Als sie dann mittags zum Abholen kam, lief ihr der Kleine strahlend entgegen. "Tja, Mama, jetzt ist es wohl zu spät, jetzt habe ich sie mir gewünscht." Wenn da das Christkind mal nicht schwach wird...