Viersen: Feuerwerk mit Leuchtkugeln und Gaspistolen
18-Jähriger durch Schuss verletzt. Raketen setzten Balkon in Flammen.
Viersen. Drei Schießereien, ein Brand und ein schwere Sachbeschädigung - das ist die vorläufige Bilanz der Neujahrsnacht von Feuerwehr und Polizei.
Mit Leuchtkugeln hat in der Neujahrsnacht ein 29-jähriger Nettetaler auf der Gladbacher Straße in Viersen auf Passanten und vorbeifahrende Autos geschossen. Durch die Leuchtspurgeschosse erlitten ein 29-jähriger Viersener und eine 17-jährige Viersenerin leichte Verletzungen. An einem Pkw entstand Sachschaden im dreistelligen Eurobereich.
Gegen die Polizei leistete der Nettetaler erheblichen Widerstand. Die Beamten mussten Pfefferspray einsetzen, um den Randalierer zu bändigen. Die Lebensgefährtin des Nettetalers, eine 23-jährige aus Viersen, versuchte, ihren Freund zu befreien und griff ebenfalls die Beamten an. Auch gegen sie musste Pfefferspray eingesetzt werden. Die Gaspistole wurde beschlagnahmt. Gegen das Paar wurde Strafanzeige erstattet. Beide mussten zur Blutprobe.
Ohne erkennbaren Grund ist ein 18-jähriger Viersener angegriffen und durch einen Schuss aus einer Gaspistole verletzt worden. Der Junge hielt sich am Silvesterabend gegen 22.15 Uhr auf der Zweitorstraße auf. Ein Unbekannter drückte ihm plötzlich eine Gaspistole ans rechte Ohr und feuerte einen Schuss ab. Der 18-Jährige erlitt Verletzungen, die ambulant im Krankenhaus behandelt werden mussten. Der Täter konnte entkommen.
Eine Schießerei mit einer Gaspistole gab es am frühen Neujahrsmorgen auch an der Bebericher Straße in Viersen. Mehrere Zeugen alarmierten unabhängig voneinander gegen 0.30 Uhr die Polizei: Von einem Balkon an der Bebericher Straße schoss eine Person mit einer Gaspistole auf Passanten und vorbeifahrende Autos.
In der Wohnung hielt sich neben dem Schützen (29) noch dessen erheblich alkoholisierte Freundin (23) auf. Bei der Durchsuchung der Wohnung leistete sie Widerstand. Beide wurden in Gewahrsam genommen, die Gaspistole sichergestellt. Verletzt wurde bei den "Schießübungen" niemand. Das Paar muss mit einer Anzeige rechnen.
Ein Zeuge rief am Silvesterabend gegen 22.50 Uhr die Polizei zur Lange Straße nach Waldniel. Er hatte beobachtet, dass vier junge Männer auf einem Parkplatz auf Autodächern herumsprangen. Dabei entstand nicht unerheblicher Sachschaden an mehreren Wagen. Bei der Nahbereichsfahndung konnte die Polizei vier Personen zwischen 17 und 20 Jahren als Tatverdächtige ermitteln. Die geplante Neujahrsfeier des Quartetts endete in der Viersener Polizeiwache.