Mobilität in Viersen Politiker lehnen Fahrradstraßen ab
Viersen-Süchteln · (mrö) Mit breiter Mehrheit hat es der Straßenverkehrsausschuss in seiner jüngsten Sitzung abgelehnt, sich weiter mit einem Grünen-Antrag zu beschäftigen, der die Einrichtung von Fahrradstraßen in Viersen-Süchteln vorsah.
Nur die Grünen stimmten dafür, dass die Verwaltung sich mit dem Vorhaben weiter befassen soll.
Die Grünen hatten beantragt, die Straße Fritzbruch für den Autoverkehr zu sperren sowie Hafen- und Bruchstraße und einen Teil der Oedter Straße zur Fahrradstraße umzuwidmen, als „ersten Schritt zu einem integrierten Radverkehrskonzept für das Niersbruch“, wie es in dem Antrag heißt. Diese Straßen dienten häufig als Ausweichstrecken für den motorisierten Individualverkehr, argumentierten die Grünen. „Dafür sind sie allerdings weder gedacht noch gebaut noch geeignet.“
Die Ratsmehrheit stimmte aus drei unterschiedlichen Gründen gegen den Antrag. „Wir sehen die Situation dort gänzlich anders“, erklärte CDU-Ratsherr Ralf Roberz. Er könne sich an keinen Vorfall erinnern, bei dem es zu gefährlichen Situationen zwischen Autofahrern und Radfahrern gekommen sei. Zudem gebe es in 300 Metern Entfernung eine zumutbare Alternative für Radfahrer. „Von Verboten halten wir gar
nichts.“
Anwohner der Bruchstraße kritisieren rasende Autofahrer
Anne Kolanus (Grüne im Rat der Stadt Viersen) sah die Eirnichtung von Fahrradstraßen in Außenbezirken kritisch. „Fahrradstraßen haben innerstädtisch Sinn, damit Radfahrer sicher und schnell zu VHS oder Bücherei kommen.“
Michael Lambertz (SPD) erinnerte daran, dass bereits Ende 2022 ein Bürgerantrag gestellt wurde, der sich mit der Vekehrssituation auf der Bruchstraße befasst. Anwohner hatten kritisiert, dass Autofahrer die enge Straße nach der Sanierung der Asphaltdecke als Rennstrecke nutzen und schlugen vor, sie zu einer „Anlieger frei“-Straße umzuwidmen und durch Schwellen die Geschwindigkeit zu reduzieren. Lambertz: „Wir sollten erstmal die Verwaltungsvorlage zu diesem Antrag abwarten und den dann schnellstmöglich
bearbeiten.“