Willich 143 000 Euro in der Disko veruntreut?

Ein Willicher (45) steht in Krefeld vor Gericht. Untreue und Urkundenfälschung werden ihm vorgeworfen.

Willich. Hat ein 45-jähriger Willicher Gelder einer Krefelder Firma veruntreut und Urkundenfälschung betrieben? Diese Fragen stellt sich das Krefelder Amtsgericht. Ein Urteil soll am 7. Juni gesprochen werden.

Der Mann bestreitet die Vorwürfe. Er war eine Zeit lang Prokurist und Mehrheitsgesellschafter der Krefelder Diskothek Königsburg. In den Jahren 2009 und 2010 soll er, so die Staatsanwaltschaft, etwa 143 000 Euro von den Geschäftskonten des Unternehmens abgehoben und die Summe für private Anschaffungen verwendet haben.

Um dies zu verschleiern, fälschte er laut Anklageschrift Eingangsrechnungen, die er von einer Angestellten buchen ließ. Diese hatte, wie sie im Zeugenstand aussagte, ein „ungutes Gefühl“ bei den Rechnungen, da sie ihr „komisch“ vorkamen. Sie schwieg aber zunächst, weil sie Angst um ihren Job hatte.

Der Angeklagte behauptet, er habe das Geld nicht für sich verwendet, sondern für die Diskothek. Es sei damals geplant gewesen, eine „Party-Außenstelle“ im österreichischen Zillertal aufzumachen. Dafür wurden ein professionelles Partyzelt sowie die entsprechende Technik, z. B. Ton- und Lichtanlage, benötigt. Für diese Sachen habe er die Gelder von den Konten gebraucht.

Zwei Zeugen berichteten, dass das Projekt im Sande verlaufen sei. Das Zelt sei wohl aufgestellt worden, hätte dann aber witterungsbedingte Risse in der Außenwand bekommen, sagte einer der Beiden. Wo es genau stand, wusste der Mann nicht; der Angeklagte habe ihm nur Fotos des Zeltes gezeigt und gefragt, ob sich noch eine Reparatur lohne.

Die Angestellte, welche die Rechnungen für Zelt und technisches Zubehör buchte, sagte hingegen aus, dass sie der Überzeugung sei, dass die Gegenstände nie gekauft worden seien.

Von dem Projekt „Partyzelt im Zillertal“ wisse sie ebenfalls nichts: „Ich war ja auch für das Personal zuständig. Und für so ein Projekt hätten ja beispielsweise DJs engagiert werden müssen. So etwas war aber nie im Gespräch!“

Der Prozess wird am 7. Juni fortgesetzt. sr