Seit dem 2. Juli bieten die Stadtwerke ihren Kunden die Anlage „Öloinvest“ an. Wer sein Geld in Projekte des Unternehmen investiert, dem werden 4,1 Prozent Zinsen pro Jahr garantiert. Möglich sind Einlagen von 1000 bis 10 000 Euro — das Geld fließt in ein Unternehmen namens „Green Gecco“, an dem sich 29 Energieversorger aus ganz Deutschland beteiligen. Sie investieren damit zum Beispiel in Windparks in Schleswig-Holstein.

Bis zu drei Millionen Euro sollen auf diesem Weg in Willich zusammenkommen. Wer zeichnen möchte, muss sich dafür an eine der lokalen Banken wenden, denn die Stadtwerke machen nur das Angebot. Das eigentliche Geschäft wird über die Kreditinstitute abgewickelt. Und gegen die erheben die Stadtwerke nun Vorwürfe.

Einige Banken würden ihren Kunden in Beratungsgesprächen mit dem Hinweis auf eine angebliche Unsicherheit des Angebots gezielt von der Zeichnung der Anlagen abraten, sagt Stadtwerke-Chef Albert Lopez. Er wird deutlich: „Man könnte vermuten, dass die Banken Sorge haben, dass Kunden ihr Geld dort abziehen und stattdessen bei uns investieren.“

Konkret gehe es um zwei Institute, Namen will Lopez nicht nennen. „Es sind dieselben Banken, die uns für große Projekte gern siebenstellige Kredite anbieten. Und unseren Kunden gegenüber stellen sie unsere Sicherheit infrage“, beschwert er sich.

WZ-Recherchen haben ergeben, dass es sich bei diesen beiden Banken um die Sparkasse Krefeld und die Volksbank Mönchengladbach handelt — den beiden Hausbanken der Stadtwerke.

Dort weist man die Anschuldigungen von sich. „Das kann ich mir kaum vorstellen“, sagt Volksbank-Regionalleiter Michael Dieker. Die Bank lege Wert auf eine neutrale Beratung.

Dem schließt sich Michael Rotthoff aus dem Vorstandssekretariat der Sparkasse an. „Es ist nicht der Fall, dass die Sparkasse bei dieser Anlage in irgendeiner Form zu oder abrät. Wir enthalten uns da jeder Bewertung.“