Ferienspielen: Drachenboote erobern Schulhof
Bei den Ferienspielen gab es eine große Wasserschlacht.
Neersen. Zum Schauplatz für Drachenbootkämpfe mutiert der Schulhof der Neersener Vinhovenschule. „Im Lande des Drachens“ heißt es nämlich im Rahmen der Ferienspiele der Pfarre St. Maria Empfängnis.
Mit skeptischem Blick mustert Betreuer Yannik (15 Jahre) die Bootsholzwand und das über mehrere Holzleisten gespannte Segel. Das zierte bis vor wenigen Minuten noch das Boot. „Wir mussten es abmontieren, weil es nicht durch die Tür der Aula passte, wo wir die Boote gebaut haben“, erklärt Yannik und versucht erneut, das Segel an der Holzwand zu befestigen. Doch die sind eindeutig zu krumm.
„Johanna, kannst du mir eine Zange und Nägel holen“, fordert Yannik die Zwölfjährige auf, die bislang das Segel gehalten hat. Aber nicht nur hier sind Betreuer und Kinder fleißig bei der Arbeit. Auf dem Schulhof der Neersener Grundschule sieht es abenteuerlich aus. Ein selbstgebautes Drachenboot steht neben dem anderen, und noch immer rollen aus der Aula Boote heraus, wobei sie allesamt nur äußerst knapp durch die Tür passen.
Drachenzeichnungen und Köpfe der feuerspeienden Ungeheuer aus Pappe und Styropor zieren die Boote. Äxte und Schutzschilder, ebenfalls aus Styropor hergestellt und entsprechend angemalt, liegen in den Booten, Segel flattern in der leichten Brise. Überall wird fleißig Hand angelegt.
Unter den aufmerksamen Augen von Theresa (zehn Jahre) und Maurice (neun Jahre) kleben die beiden Betreuerinnen Josephine (17 Jahre) und Saskia (18 Jahre) mit Tape rote Drachenbeine rechts und links auf das Boot. „Die müssen gut angeklebt werden, sonst verlieren wir sie nachher bei der Wasserschlacht“, sagt Josephine.
Aus der Aula ist das Surren des Akkubohrers zu hören. Edgar liegt unter einem weiteren, auf zwei Bänken aufgebockten Drachenboot und schraubt vier Transportrollen fest, schließlich müssen die Boote beweglich sein und an Wasser mangelt es auf dem Schulhof. „Fertig, das nächste“, ruft der 23-jährige Betreuer.
Schließlich stehen alle neun Boote nebeneinander auf dem Schulhof. Betreuer Oliver greift zu den selbstgebauten Zielscheiben. Für das erste Spiel erhält jedes der Boote zwei Stück, die am Bug festgemacht werden. Bei den Kindern steigt die Aufregung. „Das wird ein Spaß“ ist sich Kai (elf Jahre) sicher, der zum Team von Boot Nummer sechs gehört.
Beim ersten Spiel geht es nämlich darum, besagte Zielscheiben, die aus Pappe bestehen, die über einen Drahtring gespannt ist, per Wasserpistole oder Wasserbombe zu durchlöchern und gleichzeitig die eigenen möglichst gut zu schützen. „Wer es schafft, seine Zielscheiben nicht durchlöchern zu lassen, ist Sieger“, erklärt Brigitte Regel, Leiterin der Ferienspiele der Pfarre St. Maria Empfängnis. Dann geht es los.
Unter viel Gekicher klettern die Mannschaften mit Wasserpistolen und Wasserbomben in ihre Boote oder nehmen die Schiebepositionen ein. Der nasse Drachenbootkampf beginnt bei sommerlichen Temperaturen unter strahlend blauen Himmel.
Die ersten Wasserbomben platzen und jede Menge „ihh“-Schreie begleiten die Treffer der Wasserpistolen, denn nicht immer ist es die Zielscheibe, die getroffen wird. Laute Anfeuerungsrufe, Boote, die hin und her geschoben werden — ein Riesenspaß für alle.