Musik in St. Tönis Akkordeonorchester St. Tönis überzeugt auch in der Kirche

St. Tönis · Nach dem Auftirtt in Kempen präsentierte sich das Akkordeonorchester St. Tönis am Wochenende erstmals im heimischen St. Tönis unter Leitung von Ulrich Chudobba.

 Chorleiter Ulrich Chudobba (stehend) hatte alle Hände voll zu tun.

Chorleiter Ulrich Chudobba (stehend) hatte alle Hände voll zu tun.

Foto: Norbert Prümen

(svs) Als die letzten Klänge von Johannes Brahms‘ „Guten Abend, gute Nacht“ verhallen, brandet Applaus im weitläufigen Kirchenschiff von St. Cornelius auf. Die Musikerinnen und Musiker des Akkordeonorchesters St. Tönis werden gebührend gefeiert. Zuvor haben sie ein Konzept geliefert, das die 150 bis 200 Besucher in der Kirche an vielen Stellen mitriss. „Besonders die bekannten Stücke wie Michael Jacksons ‚Earth-Song‘ oder Leonard Cohens ‚Halleluja’ haben doch voll eingeschlagen. Es war ein wirklich schönes Konzert“, sagt der neue Leiter des Orchesters, Ulrich Chudobba.

Er selbst ist allerdings nicht gänzlich zufrieden. „Wir hatten uns das Ganze zuvor angesehen, aber am Ende, muss ich sagen, hat uns der Hall doch etwas überrascht. Die Töne hielten sich sekundenlang. Bei den langsameren, etwas sakralen Stücken war das ein toller Effekt. Bei den schnelleren wurde es dadurch aber für mich etwas verwaschen“, analysiert er. Das sei für die Zukunft noch ein Verbesserungspotenzial, wobei er auch ein großes Kompliment an seine Musiker daraus ableitet. „Die unterschiedlichen Stimmen konnten sich gegenseitig kaum richtig hören, kaum zwischen dem Hall und dem Gespielten unterscheiden. So waren sie voll auf mein Dirigat angewiesen und konnten so weniger intuitiv spielen. Das haben sie alle hervorragend, diszipliniert und mit großer Klasse umgesetzt“, lobt er.

Zuschauer bedankten sich
nach dem Konzert persönlich

Entsprechend positiv fällt auch die Reaktion der Zuschauer aus. „Nach dem Konzert sind viele Besucher zu uns gekommen und haben sich für das tolle Konzert bedankt. Der generelle Tenor war, dass sie auf jeden Fall gern wiederkommen wollen, wenn wir wieder ein Konzert in der Gegend machen. Das ist natürlich ein sehr schönes Kompliment, und so macht es umso mehr Spaß, all die Arbeit und Mühe hinein zu investieren“, erzählt Karin Löcher, die im Vorstand als Schriftführerin für die Kommunikation nach außen verantwortlich zeichnet.

Für zukünftige Auftritte will Chorleiter Chudobba eventuell etwas an der Stückauswahl feilen. „Generell sind für Kirchen eben die etwas getrageneren, ruhigeren Stücke besser. Die erhalten so einen wunderbaren Raumklang und werden sogar aufgewertet. Andererseits sind die schnelleren Stücke etwas mitreißender und begeistern das Publikum, das da so richtig mitgehen. Wir werden sehen“, sagt er und lacht.

Generell aber seien die Auftritte in Kirchen, auch der zuvor in Kempen, etwas Besonderes. „Die Atmosphäre ist ebenso einzigartig wie der Klang. Man muss sich darauf einstellen, aber diesen Raum, diese Atmosphäre bekommt man sonst nicht geboten“, sagt er. Kirchenkonzerte könnte es also bald häufiger geben.

(svs)