Alexianer übernehmen Krankenhaus
Das Antonius-Hospital bleibt Haus der Grundversorgung. Eine offizielle Stellungnahme gibt’s noch nicht.
Tönisvorst. Es hat gedauert, ziemlich lange sogar. Jetzt gibt’s eine Lösung für den „Problemfall Krankenhaus“. Monate, wenn nicht Jahre, hatten die Verantwortlichen nach einem Träger beziehungsweise einem großen Partner für das Antoniuszentrum gesucht. Fündig ist man in der benachbarten Großstadt geworden. Die Alexianer aus Krefeld werden das Haus in Kürze übernehmen. Das geht aus Informationen hervor, die der WZ vorliegen.
Der Tönisvorster Bürgermeister als Vorsitzender des Beirates wollte das am Mittwoch (noch) nicht bestätigten. „Wir werden ganz zeitnah eine Presseerklärung veröffentlichen“, sagte er auf Nachfrage. Auch zu Fragen, was aus dem Personal wird, welche Linie das Haus künftig fahren wird: „Kein Kommentar.“
Klar ist wohl: Es wird nach wie vor eine Grundversorgung in Tönisvorst geben, und auch der medizinische Bereich soll nicht angetastet werden. Der Begriff vom „Portalkrankenhaus“ spielte zwar als Wort bei den Verhandlungen keine Rolle, dennoch könnte es gut sein, dass er inhaltlich genau die Lösung trifft: Menschen werden hier aufgenommen und später nach Krefeld gebracht, etwa um eine kompliziertere Operation vorzunehmen.
In der Vergangenheit war es — so sagen Insider — immer wieder mal zu Unstimmigkeiten gekommen, wenn einzelne Fachleute aus Krefeld nach St. Tönis kommen sollten. Dann sei plötzlich kein Anästhesist aufzutreiben gewesen oder ein Arzt krank geworden.
Seit Jahren kooperiert das Antoniuszentrum mit dem Krefelder Haus Maria Hilf, das ebenfalls zu den Alexianern gehört. Die bezeichnen sich als „einer der führenden Gesundheitsanbieter in Krefeld und Umgebung“. In Krefeld bieten sie 524 Betten in der Akutmedizin sowie 59 Betten in den Rehabilitationszentren an.
Was bekommen die Krefeld nun? Das Tönisvorster Krankenhaus verfügt in der internistischen Abteilung über 75 Betten, Chefarzt ist Dr. Erich Tizek. Die Chirurgie verfügt über sieben Betten. Hinzu kommt die Geriatrische Rehabilitation mit 50 Betten. Die Leitung dieser Abteilung hat Dr. Friedhelm Caspers. Bekannt ist das Haus aber auch für seine exzellente Gefäßchirurgie.
Mit dem Krankenhaus verbunden ist das Altenzentrum, das in St. Tönis über 150 Langzeitpflege- und zwölf Kurzzeitpflegeplätze verfügt. Über 60 Bewohner leben im Vorster Kandergarten, der ebenfalls zum Antoniuszentrum gehört.