Abschied von der Johannesschule
Ein Viertel des Kollegiums verlässt die Anrather Hauptschule, Chefin „KK“ geht in Rente.
Anrath. Diese Urkunde hat noch niemand an der Wand hängen. Sie ist ein Unikat — wie die Type „KK“. Bei Karin Kirchmair-Brenner wird sie garantiert einen Ehrenplatz bekommen und mit jedem Blick darauf Erinnerung und Wehmut an die letzte Etappe ihrer Schullaufbahn wach halten.
Den Titel „Lieblingsschulleiterin“ hat Helmut Frantzen seiner langjährigen pädagogischen Gefährtin in der Anrather Johannesschule an den Spitznamen „KK“ geheftet. Von Kollegen und Schülern geschätzt, von Behörden gefürchtet: das Kollegium lässt die Chefin ungern gehen. Das belegte jede Rede, jeder Sketch, jedes gezeigte Foto während der Verabschiedung in der Hauptschule.
Nicht allein ihr Weggang bedeutet eine Zäsur in der Geschichte der Anrather Johannesschule, denn außer Kirchmair-Brenner gehen weitere zehn Lehrkräfte und damit ein Viertel des bisherigen Kollegiums.
Die FSJler, die ein freiwilliges soziales Jahr abgeleistet haben, und die Vertretungslehrerinnen hinzugerechnet, wünschte Konrektor Christian Stapf gestern 17 Mal alles Gute. Nette Worte für den PC-Experten Armin Kernbach waren darunter, für Sportsmann Horst Werft ebenso.
Von Christian Rütten war es ein Abschied auf Raten. Er geht ins Team der neuen Sekundarschule in Tönisvorst, bleibt aber für zwölf Stunden der Johannesschule erhalten. Schweren Herzens lassen die Anrather Georg Troles ziehen, der Mann, der im Alltag Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt und, so Stapf, „auf der Bühne explodiert“. „Bester Mann“, sagte einer von Troles’ Schülern, „wir werden Sie nie vergessen“, ein anderer.
100 Prozent wie bisher wird Karin Kirchmair-Brenner in der Johannesschule nicht mehr geben, auf Null wird sie aber auch nicht zurückfahren. Helmut Frantzen lud sie ein, es ihm gleichzutun. Als Ehren-Koordinator taucht er einmal in der Woche in der Schule auf. Wer weiß, vielleicht arbeitet er auf die Doppelauszeichnung für KK und HF hin: für nimmermüde „Ehren-Rentner“.