Alte Tanke Westring: Es bewegt sich was
Die Besitzerfirma des Grundstücks hat sich gemeldet und Gesprächsbereitschaft signalisiert.
St. Tönis. So ein Zufall. Kaum fragt die Westdeutsche Zeitung nach, warum an der früheren Tankstelle am St. Töniser Westring nichts vorwärts geht, schon zeichnet sich Bewegung ab. Offenbar nur Minuten, nachdem die SVG als frühere Betreiberfirma erklärt hatte, keine Stellungnahme abgeben zu wollen (WZ berichtete), meldete sie sich bei der Stadt. Man wolle den Gesprächsfaden wieder aufnehmen, hieß es in einer Mail an Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten.
Der ist für die Stadt mit den Verhandlungen befasst und hatte sich am Montag noch bitterlich darüber beklagt, dass die SVG so gut wie nicht mehr auf Kontaktversuche reagierte. „Ich habe die Mail erst am Abend zur Kenntnis genommen“, so Schouten.
Wo liegen die Knackpunkte? Warum ist dieser Schandfleck nicht schon längst beseitigt? „Wir als Stadt können das Gelände ja nicht für viel Geld kaufen“, sagt Schouten. Für das rund 1200 Quadratmeter große Areal sei schon mal von 220 000 bis 240 000 Euro Kaufpreis die Rede gewesen. Da hatte auch Bürgermeister Thomas Goßen bereits dankend abgewunken und erklärt, er wolle dort nicht den „teuersten Parkplatz der Stadt“ einrichten. Auch ein Geländetausch sei bereits im Gespräch gewesen, erklärt Schouten. „Natürlich hätte die SVG kein Filetstück bekommen.“
Unabhängig von einem Verkauf oder einem Tausch versteht Schouten auch nicht, warum die Bemühungen, das Gelände schöner zu gestalten, nicht gefruchtet haben. „Das THW hätte das Schleppdach abgebaut. Auch der Zaun um das Gelände wäre nicht mehr nötig gewesen“, so Schouten.
Hier habe es sogar das Angebot gegeben, statt des Zauns Blumenkübel aufzustellen, damit niemand auf dem Gelände hätte parken können. Alle Bemühungen waren daran gescheitert, dass die SVG irgendwann nicht mehr auf Kontaktversuche reagierte. Nun könne man ja versuchen, die Gespräche wieder aufzunehmen und diese Ideen umzusetzen.
Wie sieht es eigentlich mit den vielzitierten Altlasten auf dem Gelände aus? Ist es mittlerweile saniert? „Die aktiven Maßnahmen sind mittlerweile abgeschlossen“, sagt Rainer Röder, Chef des Kreis-Umweltamtes. Was allerdings nicht bedeutet, dass jetzt alles sauber ist. „Der Boden ist noch verunreinigt. Allerdings geht davon keine Gefahr aus.“
Bei der Sanierung seien „einige hundert Kilogramm Schadstoffe“ aus dem Boden geholt worden. Nachdem die Belastung deutlich gesenkt wurde, müsse jetzt nur noch regelmäßig kontrolliert werden. „Es muss stabil bleiben“, erklärt Röder. Für den Kreis bleibe allerdings die Firma SVG letztlich der Ansprechpartner. „Die haben schließlich die Verunreinigung auch verursacht“, so Röder.