Altenhilfe steckt tief in der Krise

Im vergangenen Jahr hat der Verein fast 22 000 Euro Verlust gemacht. Und das ist nicht sein einziges Problem.

Foto: Lübke

Willich. Vorbei die Zeiten, als für die Jahreshauptversammlungen der Altenhilfe Stadt Willich 1979 der Kaisersaal Schiffer genutzt wurde: Jetzt war mit knapp 30 Mitgliedern die Begegnungsstätte am Kaiserplatz fast zu groß. Schlimmer noch: 2013 war — trotz der Beitragserhöhung von 18 auf 25 Euro — ein Verlust von knapp 22 000 Euro erwirtschaftet worden.

Die beiden Kassenprüfer Manfred Jacobs und Paul Lücke empfahlen dem Vorstand dringend, gemeinsam in Überlegungen einzutreten, um die finanzielle Lage zu stabilisieren. „Kurzfristig sind Steuerungsmaßnahmen erforderlich, einzelne Tätigkeitsfelder müssen grundsätzlich überdacht werden“, sagte Jacobs und fügte hinzu: „Wir haben da ein paar Ideen, die wir gerne kundtun würden.“

Hat die Altenhilfe Willich also ein Problem? Schön wär’s: Es sind gleich mehrere. So konnte der Wegfall der Zuschüsse von Stadt und Bund in Höhe von 20 000 Euro nicht aufgefangen werden. Hinzu kam, dass es keine Zivildienstleistenden gibt, dass alle Arbeitskräfte am Arbeitsmarkt beschafft werden müssen.

Die Zahl der Mitglieder ist geringfügig um 33 auf jetzt ziemlich genau 700 gesunken, davon ist allerdings niemand mehr bereit, die einst so ergiebigen Haussammlungen durchzuführen. Darüber hinaus sind beim Vereinsblatt „Willicher Spätlese“ Inserenten abgesprungen — auch dieses Defizit konnte nicht ausgeglichen werden.

Geschäftsführerin Rita Peitz wies darauf hin, dass der Mobile Soziale Dienst mit 11 133,31 Euro der Haupt-Verlustbringer war. Zu den hohen Personalkosten kämen Fahrzeugkosten von 10 000 bis 12 000 Euro pro Jahr. „Die können wir nicht aus eigener Kraft erwirtschaften“, sagte Rita Peitz.

Vor dem Hintergrund dieser dramatischen Lage verliefen die Vorstandswahlen erstaunlich reibungslos. Die stellvertretenden Vorsitzenden Renate Paulsen und Anne Lücke standen nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Nach entsprechender Satzungsänderung wird es künftig nur noch einen stellvertretenden Vorsitzenden geben. Gewählt wurde Noch-Ratsmitglied Bernard Henter — in Abwesenheit. Ursula Tobay bleibt Schatzmeisterin, Renate Kirsch wurde einstimmig als Vorsitzende im Amt bestätigt.

Das sind die Namen der neu gewählten Beisitzer: Margot Wilms, Ursula Faßbender, Edeltraud Schulmeister, Beate Buchweitz, Felicitas Ringel und August Gathmann.