Altes Pflaster: Keine Sanierung der Heinrich-Böll-Straße?
Stadt weist Gerüchte zurück, die Sanierung falle aus.
St. Tönis. Das klappernde Pflaster an der Heinrich-Böll-Straße ärgert die Anwohner schon lange. Während es auf der angrenzenden Gerhart-Hauptmann-Straße repariert wurde, gibt es Befürchtungen und Gerüchte, wonach die Stadt kein Interesse daran habe, die an der Heinrich-Böll-Straße notwendigen Straßenreparaturen durchzuführen. „Die verschleppen das bis zur Kommunalwahl und danach interessiert sich kein Mensch mehr dafür. Zumal Politiker bereits erklärt haben, es sei ja jetzt etwas für das Pippergebiet getan, nun könne man sich doch den Arbeiten am Blaumeisenweg zuwenden, wo es wohl ähnliche Probleme gibt“, sagt ein Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will.
Zu den Gerüchten hat sich jetzt auf Befragen der WZ Bürgermeister Thomas Goßen geäußert — und klargestellt: „Daran ist überhaupt nichts. Es ist alles von uns auf Schienen gesetzt. Was wir den Anliegern zugesagt haben, wird auch an der Heinrich-Böll-Straße hundertprozentig umgesetzt.“ Die von ihm auch persönlich versprochene Umsetzung der Straßensanierung sagt er nochmals verbindlich zu: „Ohne Wenn und Aber!“
Ob nicht alles noch gekippt werden könnte, wenn zum Beispiel der Kreis den beschlossenen Haushalt der Stadt nicht genehmigen und die Straßenreparaturen damit kippen würde, war von besorgten Bürgern zu hören. Dazu Goßen: „Nein, hier handelt es sich eindeutig um die Fortsetzung einer von uns bereits begonnenen Maßnahme. Das wird planmäßig fortgeführt werden“.
Das bestätigt auch sein zuständiger Fachbereichsleiter „Immobilien und Stadtentwicklung“, Markus Beyer, zu dem der Bereich Tiefbau auch gehört: „Selbst wenn wir mehr Meter als geplant sanieren müssten, am Geld würde es auch nicht scheitern.“ 250 000 Euro hatte die Stadt für Straßensanierung eingeplant, je 100 000 für die Gerhart-Hauptmann- und die Heinrich-Böll-Straße. An der Gerhart-Hauptmann-Straße haben die Arbeiten aber „lediglich“ 70 000 Euro gekostet, so dass die 30 000 Euro daraus schon übrig sind. Ob sie allerdings dafür oder für etwas Anderes verwendet werden, ist unklar. Beyer betont auch: „Es gibt ganz eindeutige politische Beschlüsse, diese Sanierung durchzuführen. Wir haben sie für die Sommerferien geplant.“
Die mit Pflastersteinen belegte Heinrich-Böll-Straße war zu einem lauten und gefährlichen Klapperpflaster geworden, weil der Pflasterbereich stellenweise horizontale Verschiebungen sowie vertikale Höhenunterschiede bei den einzelnen Pflastersteinen aufwies. Viele Steine wackeln und kippen, Fugen sind ausgespült. Dringender Sanierungsbedarf wurde festgestellt.
CDU-Kandidatin Anja Müller hat den Anliegern in ihrem Wahlbezirk mitgeteilt, dass die Sanierung für die Sommerferien vorgesehen sei. Die Dauer der Baumaßnahme werde bei etwa drei bis vier Wochen liegen. Vorgesehen ist der Austausch der Pflasteroberfläche durch eine Asphaltdecke in Splitt-Mastix-Asphalt, so wie bei der Sanierung der Gerhart-Hauptmann-Straße.