Anrath: Bühne frei für kreative Hobbykünstler
22 Aussteller zeigten im Lise-Meitner die Ergebnisse ihrer Freizeitbeschäftigungen.
Anrath. Die Bilder von Dorothea Schneider (78) aus Anrath wirken wie gemalt. Bei genauem Hinsehen stellt sich heraus, dass sie gestickt sind. Die 6. Willicher Hobbyausstellung im Lise-Meitner-Gymnasium bot eine ganze Menge überraschender Aspekte. Weniger überraschend, eher eine erneute Bestätigung: Ein kreatives Hobby ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Bärbel Blomen von der Seniorenstelle der Stadt Willich konnte nicht alle Hobbykünstler, die gern dabei gewesen wären, berücksichtigen. "Nur" 22 konnten ihre Werke präsentieren. Franz-Josef Jansen zeigte Fotos aus der Sammlung des verstorbenen Hans Welter. Im Mittelpunkt standen Klassenfotos, das älteste datiert von 1898.
Aus dem selben Jahr stammt das Foto, auf dem die Vorgängerkirche der jetzigen Pfarrkirche zu sehen ist. Neben vielen Schwarzweißfotos war der Bau der Johannesschule kurz vor der Inbetriebnahme 1952 und die 1. Mannschaft des SC Viktoria 07 Anrath von 1934/ 35 zu sehen.
Johann Moll (75) war Karosseriebauer. Er zeigte Mini-Kutschen und -Teewagen sowie Miniaturschränkchen aus unterschiedlichsten Hölzern. Nicht nur der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz staunte über die Vielfalt.
Margret Reiners (75) aus Anrath zeigte ihre Tonarbeiten - und warf immer wieder einen Blick auf ihren Bruder Peter Krüppel (59), der einen Altarteppich ausstellte, den er für die evangelische Kirche in Süchteln geknüpft hatte. Das Besondere daran: Der 59-Jährige leidet unter dem Down-Syndrom. Er hört beim Knüpfen ruhige Musik - das ist Entspannung pur für ihn.
Dragica Kostka (51) stammt aus Slowenien. Die in Anrath lebende Yoga-Lehrerin zeigt auf ihren Bildern eine in Meditation versunkene Frau. Sie war jetzt zum ersten Mal bei der Willicher Hobby-Ausstellung dabei, ebenso wie die Schiefbahnerin Marita Schürmann (62). Ihr Anspruch: "Als Seniorin was Modernes malen." Neben abstrakten Bildern wagte sie sich auch an eine Monet-Kopie: Ihre Wahl fiel auf das Bild, über dessen Verkauf in Krefeld diskutiert wurde.
Werner Elsen (68, aus Schiefbahn) präsentierte Drechsel- und Laubsägearbeiten Lokalkolorit, zeigte Motive wie Kapelle Klein Jerusalem oder Schloss Neersen. Wie schön der Niederrhein ist, wurde auch am Stand der Aquarell-Malgruppe der Altenhilfe der Stadt Willich deutlich.