Anrath: Paddeln in den Fluten der Niers
Badewannen-Wettbewerb: Die Katholische Landjugend Anrath hatte wieder zum traditionellen Rennen eingeladen.
Anrath. 15 Wannen gingen am Sonntag beim 23. Badewannenrennen der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Anrath an den Start - zwei mehr als vor einem Jahr. Aber nicht nur die Anzahl der teilnehmenden Wannen beeindruckte: Die "Konstrukteure" hatten sich diesmal besonders viel einfallen lassen. Als schönste Badewanne wurde das Waldnieler Modell "Emma" ausgezeichnet.
Michael Brüggen, Vorsitzender der KLJB Anrath, war ganz schön ins Schwitzen geraten: Es war noch dunkel, als er mit rund 20 Helfern eine Brücke über die Niers baute.
Die Konstruktion bestand aus zwei Telegrafenmasten, die von einem Ufer zum anderen reichten, auf denen Paletten aus Holz befestigt wurden. "Wir haben die Brücke als Hüpfburg missbraucht, um ihre Stabilität zu testen", erklärte Brüggen.
Zum Glück ließ sich am Vormittag die Sonne blicken und mit ihr kamen auch die Zuschauer. Sie sahen unter anderem die "St. Huberter Warmduscher", die Reizwäsche auf der Leine und eine Dusche mit Duschvorhang auf ihrer Wanne mitführten.
Etwas Besonderes hatte sich auch die KLJB Kempen einfallen lassen: Ihre Wanne in Knallgelb hatte die Form einer Dampfwalze und war als ADAC-Fahrzeug getarnt. Die Hinsbecker waren kurz vor dem ersten Start gekentert, mussten im trüben Wasser nach den Paddeln suchen.
Kathrin Ingmanns und Kathrin Fliegen führten wieder durchs Programm - ein Programm mit vielen Pausen, die die Besucher zu nutzen wussten. So konnten die Wannen in Ruhe betrachtet werden, was sich diesmal besonders lohnte.
Die KLJB Waldniel hatte an den 50. Geburtstag von Jim Knopf gedacht und ihre Wanne als Lokomotive Emma getarnt, was Liebe zum Detail verriet - ein verdienter 1. Platz.
Die Süchtelner waren mit einer rosafarbenen Prinzessin-Lillifee-Wanne an den Start gegangen. "Nur Schwule rudern", verkündeten Benni und Bernd aus Anrath, die ihre Wanne schoben.
Die Kaarster waren mit ihrer "U-Kuh" gestartet, eine Unterwasserkuh im Milka-Design - da wurde gerudert und geschoben, allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Das gleiche Antriebsprinzip galt für die "Spielwiese" der Landjugend Breyell-Schaag.
Das Badewannenrennen scheint von Mal zu Mal länger zu dauern - darauf schienen sich die Fans eingerichtet zu haben. So hatte die KLJB Kempen eine Rutsche mitgebracht, die direkt in die Niers führte.
Es stand wie immer nicht im Ermessen des Einzelnen, ob er nun ein Bad in der Niers nimmt oder nicht - etliche Zuschauer wurden unter großem Gekreische dem feuchten Element anvertraut. Erfahrene Badewannenrennen-Besucher haben daher Wäsche zum Wechseln bei.
Leider setzte am frühen Nachmittag noch einmal heftiger Regen ein - die Picknickdecken konnten jetzt endgültig eingepackt werden. Die Laune ließ sich dadurch jedoch niemand vermiesen.
Für die 100 Meter gegen den Strom brauchten die Lobbericher, die sich ins Zeug legten wie Galerensträflinge, die um ihr Leben paddeln, 1Minute und 13 Sekunden - Bestzeit.
Platz 1 schafften die Lobbericher auch in der Disziplin "200 Meter mit dem Strom", was den Gesamtsieg bedeutete. Boisheim und Süchteln folgten auf den Plätzen 2 und 3, die Gastgeber mussten sich mit Platz 4 begnügen.