Freilichttheater 2019 Meerjungfrau und Mustergatte

Neersen · Intendant Jan Bodinus stellte das Programm der Festspiele 2019 vor. Darin findet sich „Monsieur Claude“.

Festspiel-Intendant Jan Bodinus stellt im nächsten Jahr in Neersen „Familien-Bande“ vor. Archiv-Foto: Reimann

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Der Titel der Schossfestspiele 2019 ist doppeldeutig: „Familien-Bande“ hat Intendant Jan Bodinus die Spielzeit vom 16. Juni bis zum 18. August überschrieben. Das spricht einerseits für ein enges Zusammengehörigkeitsgefühl – andererseits aber auch für einen gelegentlich fast kriminellen Kleinkrieg. In den ausgewählten Stücken ist beides zu finden: „Arielle, die kleine Meerjungfrau“ wird Kinder begeistern, abends läuft auf der Bühne die Heinz-Erhardt-Komödie „Der Mustergatte“ sowie „Monsieur Claude und seine Töchter“ nach dem überaus erfolgreichen französischen Film.

„Arielle“ kennen die meisten durch den Disney-Klassiker, der auf das Märchen von Hans-Christian Andersen zurückgeht. Anders als bei Andersen wird es in Neersen aber ein Happy-End geben. Und Musik gibt es auch: Stefan Hiller, der in diesem Jahr schon fürs Neersener „Dschungelbuch“ komponiert hatte, ist dafür verantwortlich.

„Ich stelle mir das Stück sehr wild und die Schauspieler auf Rollschuh-ähnlichen Schuhen vor“, verriet Jan Bodinus am Freitag vor der Presse. Einige Paare solcher Schuhe habe er schon besorgt. Regie werden aber Karrie Becker und Sven Post führen.

Wer die Ausstattung der Festspiele 2019 übernimmt, ist derzeit noch offen: „Schiedlich-friedlich“ habe man sich nach zehn Jahren von Silke von Patay getrennt, erklärte Bodnius. Streit habe es keinen gegeben, doch es sei an der Zeit, die Bühnenkonzeption zu ändern: „Man sollte nicht immer auf der Stelle treten.“

Die Veränderung wird man auch beim „Mustergatten“ bemerken: Für das Stück, das mit Heinz Rühmann verfilmt wurde, schwebt Bodinus eine Bühne mit klassischen Wänden vor, während Silke von Patay lieber alles luftig ließ. Die Hauptrolle als Willi Witzigmann wird Stefan Keim übernehmen, der mit seinen Heinz-Erhardt-Abenden schon seit Jahren bei den Festspielen auftritt. Und Erhardt-Gedichte und Sprüche wird er auch bei dieser abendfüllenden Inszenierung, die Jan Bodinus als Erstaufführung nach Neersen bringt, zum Besten geben: „Das ist sommerlich-leichte Unterhaltung.“

Die wilde Ehefrau von Willi Witzigmann spielt Michaela Schaffrath, die Jan Bodinus schon länger nach Neersen verpflichten wollte. Die Schauspielerin, die auch schon im „Dschungelcamp“ campierte, war zuletzt oft an Theatern engagiert, so zum Beispiel in diesem Jahr in Braunschweig in „Die toten Augen von London“.

Das zweite Abendstück wird von Michael Freihof inszeniert: „Monsieur Claude und seine Töchter“ ist eine Komödie mit Tiefgang, die herrlich mit sozialen und kulturellen Vorurteilen spielt. „Da freue ich mich schon drauf“, erklärte der Intendant.

Ein Experiment auf der Hauptbühne: „Shakespeare in Opera“. Junge Sängerinnen und Sänger der Deutschen Oper am Rhein bringen erstmals eine Art „Best of“ der klassischen Musik zum großen Autor William Shakespeare mit nach Neersen. Dieser Abend ersetzt das übliche Gastspiele der Burgfestspiele Mayen, für das im nächsten Jahr kein geeigneter Termin gefunden wurde.

„Ein ganz junges Ensemble“ wird im nächsten Jahr bei den Festspielen zu erleben sein. Für Neersen-erfahrene Akteure wie R.A. Güther und Heinz-Hermann Hoff gebe es diesmal keine geeigneten Rollen, bedauert Jan Bodinus. Hoff wird allerdings – wie schon in diesem Sommer – im Rahmenprogramm zu erleben sein.

Der Vorverkauf beginnt Anfang Dezember.