Feedback-Abend Aussteller bringen viele Ideen für den Weihnachtsmarkt 2020 vor
Tönisvorst. · Stadt Tönisvorst hatte Beteiligte zum Feedback-Abend eingeladen.
Die Holzbuden haben gut gefallen, aber es regnete hinein, und die Musik nebenan war manchen zu laut: Knapp drei Monate nach dem Weihnachtsmarkt in der St. Töniser Fußgängerzone hatte die Stadtverwaltung die Aussteller zu einem Feedback-Abend eingeladen. Sie nutzten ihre Möglichkeit, Kritik und Anregungen zu äußern, hielten aber auch viel Lob für die Stadtverwaltung bereit, die den Markt erstmals selbst organisiert hatte.
Lob
Die gemütliche Atmosphäre, die durch die Holzbuden entstanden sei, habe ihnen sehr gefallen, sagte etwa Michael Steeg. Mit seinen Mitstreitern vom Partnerschaftskomitee Seés habe er sich gut präsentiert gefühlt. Gemeindereferentin Stefanie Müller fand, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt „hervorragend“ gelaufen sei. Die Idee mit dem Nikolausbesuch sei sehr gut angekommen. Viele Menschen mit Kindern hätten auch die katholische Kirche besucht. Thomas Keymel vom Förderverein der Rupert-Neudeck-Gesamtschule sprach „Lob für diesen Kraftakt“ aus. Obwohl es ihm anfangs nicht gefallen habe, nicht wie zugesagt auf dem Platz vor dem Rathaus, sondern im Seulenhof eine Bude zu haben, wolle er nun dort bleiben. „Im Seulenhof war richtig gute Stimmung“, sagte er.
Zuvor hatte der ehemalige Werbering den Weihnachtsmarkt organisiert. 2018 wurde ihm die Genehmigung wegen Sicherheitsbedenken versagt, im August 2019 entschied die Stadt, die Organisation des Weihnachtsmarktes zu übernehmen. Federführend waren Wirtschaftsförderer Markus Hergett und der angehende Verwaltungsfachangestellte Fabian Merbecks. Worüber sich die Aussteller übereinstimmend freuten, brachte Steeg auf den Punkt: „Sie waren immer ansprechbar, auch während des Marktes.“
Positiv gesehen wurde auch die Live-Musik, die ausgebaut werden solle, wie vorgeschlagen wurde. Während der Markt manchen Besuchern zu klein war, lobten Aussteller die Gemütlichkeit, die sich durch die überschaubare Größe ergeben habe. „Das ist ein Weihnachtsmarkt, wie man ihn von früher kennt“, sagte eine Ausstellerin.
Kritik
Etwas unglücklich sei es gewesen, dass die Buden erst kurz vor Beginn des Marktes am Freitag aufgebaut worden seien. Zudem seien sie nicht dicht gewesen: Einige Aussteller spannten Plastikplanen über die Dächer, um sich vor dem Regenwasser zu schützen. Wie Hergett berichtet, seien die speziell für St. Tönis konzipierten Holzbuden erst in der Nacht zu Donnerstag in der Schreinerei fertig geworden. Zudem seien in zwei der bestellten 22 Buden noch in der Schreinerei Balken gebrochen, sodass zusätzliche Zelte geordert worden seien. Nun sollen die Buden abgedichtet werden und zudem einen Vorbau erhalten, der so konstruiert ist, dass Regenwasser nicht in die Auslage tropfen kann.
Mehrere Aussteller beklagten, dass die Musik, gerade beim „Anglühen“ am Freitagabend, so laut gewesen sei, dass Verkaufsgespräche mit Kunden kaum möglich gewesen seien. Wie ein Aussteller berichtete, habe ihm eine zentrale Bühne gefehlt: „Manchmal habe ich mich gefragt, wo die Musik herkommt.“ Gut sei gewesen, dass die Stadt viele Mülltonnen aufgestellt habe, allerdings seien die fest installierten Mülleimer bereits Freitagnachmittag voll gewesen.
Anregungen
Einige Aussteller schlugen vor, die Getränkestände auseinanderzuziehen, damit sich Besucher dort nicht knubbeln. Dies ist laut Hergett wegen der Fluchtwege schwierig. Jemand regte an, die Absperrung zwischen Markt und Kirche aufzubrechen und die Kirche generell optisch mehr einzubinden, etwa durch Licht. Keymel schlug vor, den Seulenhof durch ein Lagerfeuer aufzuwerten und dort weitere ein bis zwei Hütten aufzustellen. „Das könnte der Platz vertragen“, sagte er. Zudem solle eine künstliche Kurve geschaffen werden, die die Besucher in Richtung Seulenhof leite.
Ausblick
Hergett kündigte an, Anregungen und Kritik aufnehmen zu wollen. Nun gelte es, eine Vorlage zu erarbeiten, um die Politik entscheiden zu lassen, ob es eine Wiederholung des Marktes geben soll. Laut Bürgermeister Thomas Goßen müsse dafür ein Kostenrahmen von 16 000 Euro angenommen werden. emy