Ausstellung: Bilder vom alten Anrath

100 Fotos mit historischen Ansichten des Ortskerns werden in den Geschäften aufgehängt.

Anrath. "Zurück in die Vergangenheit", heißt es ab Mitte März in Anrath. Bürgerverein und Werbering laden gemeinsam zu einer Zeitreise ein. Dafür wird allerdings keine Zeitmaschine benötigt, sondern der Besucher braucht lediglich seine Beine und Augen.

Vom 14. März bis zum 18.April sind in den Schaufenstern von über 45 Anrather Geschäften an der Jakob-Krebs und der Viersener Straße 100 Din-A3 große Fotos von Anrath in der Zeit zwischen den Jahren 1898 und 1960 zu sehen. "Die Idee dazu hatten wir bereits im Jahr 2004 mit Blick auf die 1000-Jahr-Feier von Anrath", erklärt Reiner Brück vom Bürgerverein. Im Vereinsarchiv schlummern seit Jahren zahlreiche Bilder vom alten Anrath. In gemeinschaftlicher Arbeit machten sich die Vereinsmitglieder, allen voran Brück, an das Sichten der Fotos und Postkarten.

Von 250 Bildern scannte Brück 130 ein und versah sie mit Beschriftungen. Eine nicht immer ganz einfache Sache, da man bei manchen Bildern nicht genau wusste, wo genau sie einzuordnen waren. Unterstützung erfuhren der Bürgerverein von Willichs Stadtarchivar Udo Holzenthal. Einige blieben nichtsdestotrotz als unbekannt zurück und erhielten keine Bildunterschrift. "Aber vielleicht kommt ja ein Ur-Anrather und sagt uns, ich weiß was das ist", sagen Brück und Karla Meiendresch, Vorsitzende des Bürgervereins.

Die Bilderausdrucke wurden auf entsprechend große Leichtkunststoffplatten aufgezogen, die nun in den Schaufenstern aufgehängt werden. "Eine Woche vor Ausstellungsbeginn werden Herr Brück und ich gemeinsam die Bilder an die verschiedenen Geschäfte verteilen", erklärt Sebastian Commans vom Werbering.

Zu sehen gibt es auf den 100 Bildern reichlich. Kirchplatz, Kirche, einzelne Geschäfte, ganze Straßenansichten - die Palette ist breit gefächert.

"Wenn man sich die Außenansicht von En de Spoul von 1929 ansieht und mit heute vergleicht, dann kann man nur sagen, es sieht genauso aus wie vor 81 Jahren", stellt Meiendresch fest. Das gilt leider nicht für viele Häuser. Die meisten alten Ansichten mussten weichen. Umso interessanter ist es, einmal zu erfahren, wie es früher aussah.

"Das in unserem heutigen Ladenlokal einmal das Café Kops und das Café Dressen zuhause waren, das wusste ich auch nicht", gibt Commans ehrlich zu. Welches Café aber als erstes am damaligen Marktplatz 2 beheimatet war, das konnte der Bürgerverein bis heute nicht klären. Aber vielleicht kann auch hier der ein oder andere Ur-Anrather weiterhelfen.

Übrigens: Wenn die Ausstellung beendet ist, sind die alten Fotos zu kaufen. Zudem ist geplant, einige der Bilder beim Festwochenende Ende Mai zugunsten eines guten Zwecks zu versteigern.